Neue Ausstellung: „Lyrik in den Hertie Fenstern“

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Der Freundeskreis der Stadtbücherei Wolfenbüttel hat zusammen mit dem Citymanagement der Stadt eine Idee umgesetzt, die andernorts, namentlich in Hildesheim bereits erfolgreich praktiziert wird, nämlich große Fensterflächen für lyrische Texte zu nutzen. Den Passanten werden dabei kurze Anregungen und Gedankengänge angeboten, die vielleicht geeignet sind, den Alltag zu unterbrechen, womöglich aufzuhellen.

Das ehemalige Hertie-Kaufhausgebäude im Wartestand, am belebten Rand der Fußgängerzone, bot sich mit seinen großen Schaufensterflächen dafür an. Schon länger zieht das Gebäude mit verschiedenen künstlerischen Unternehmungen die Aufmerksamkeit auf sich. Das darin verwirklichte Kulturprogramm findet jetzt seinen vorläufigen Abschluss mit der Lyrik- Aktion.

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Alle Fenster sollen mit den Aufklebern versehen werden. Foto:



Dieser Versuch ist von vornherein nur für eine begrenzte Zeit gedacht, denn im Sommer sollen die Umbauarbeiten beginnen. Es sind ja keine Inschriften, sondern gedankliche und ästhetische Anregungen, ergänzende Anstöße.

Stadt und Freundeskreis verbinden damit die Hoffnung, bei Bewohnern, bei Besuchern und den vielen Jugendlichen auf dem Weg zur Schule durch das „beiläufige“ Angebot Interesse an lyrischen Ausdrucksformen zu wecken. Dabei sind Texte von verschiedenen Autoren ausgewählt, die eigentlich jedem etwas bieten, die freundlich sind und keinen Unmut erregen wollen. Dennoch sind es anspruchsvolle Texte, die vielleicht den eiligen Alltag ein wenig verzögern und den einen oder andern an längst vergessen geglaubte Begegnungen mit Literatur erinnern können.

Auch fremdsprachige Texte wurden aufgenommen. Wolfenbüttel hat ausländische Mitbürger und ein internationales Besucherpublikum. Die Stadt hat aber auch eine lange, weit über die Grenzen der Region hinaus reichende kulturelle Tradition, die im Alltag nicht vergessen werden muss: Wolfenbüttel ist ja schließlich „Lessingstadt“.

Die Schrift ist schwarz auf weiß gesetzt, wie auf Buchseiten, für die die Texte konzipiert sind. Die Schrift ist groß genug, damit sie auch aus einiger Entfernung „mitzunehmen“ ist. Die Fenster werden aufgelockert durch Autorenbildnisse, die zu den Texten auch Gesichter bieten.

Die Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbücherei, Gabriele Drewes, hofft, dass die Aktion vielleicht Nachahmer bei den Verantwortlichen für öffentliche Gebäude oder auch, dann vielleicht in transparenter Form, auf den Schaufenstern des Einzelhandels findet. Es wäre schön, wenn auch literarische Formen immer mal wieder zum kulturellen Erscheinungsbild der Stadt beitragen.

Alle wiedergegebenen Autoren sind mit ihren Werken natürlich in der Stadtbücherei, in der Herzog August Bibliothek und auch im Buchhandel vertreten.


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