Neues Stadtbuskonzept: Einige Haltestellen sollen verschwinden

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Der Kornmarkt spielt nach wie vor eine zentrale Rolle beim Buskonzept. Archivfoto: Alexander Dontscheff
Der Kornmarkt spielt nach wie vor eine zentrale Rolle beim Buskonzept. Archivfoto: Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfenbüttel. In einer gemeinsamen Sitzung von städtischem Wirtschafts- und Finanzausschuss sowie dem Bauauschuss wird die Verwaltung am morgigen Freitag erstmals das neue Stadtbuskonzept präsentieren. Mit dem Büro Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult aus Kassel wurde eine umfassende Neustrukturierung des Liniennetzes entwickelt. Bevor im März eine Entscheidung fallen soll, werden zuvor noch sämtliche Ortsräte angehört.


Stimmt der Rat Ende März zu, soll die Verwaltung das Konzept in Abstimmung mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig als gesetzlichem ÖPNV-Aufgabenträger und der Kraftverkehrsgesellschaft Braunschweig (KVG) als betrautem Verkehrsunternehmen in einen Bedienungsfahrplan für das städtische Busnetz ab Herbst umsetzen. Im kommenden Doppelhaushalt sollen entsprechende Mittel vorgesehen werden, ebenso die erforderlichen personellen Kapazitäten im Tiefbau. Begleitend soll es in Abstimmung mit der KVG und dem Regionalverband zum Umsetzungstermin eine Einführungs- und Öffentlichkeitskampagne geben. Außerdem soll ein Monitoring vorbereitet und das Liniennetz nach einer dreijährigen Einführungs- und Stabilisierungsphase im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten und Ergänzungsbedarfe grundlegend überprüft werden.

Wirtschaftlichkeit und Attraktivität sollen erhöht werden


Zentraler Bestandteil des Stadtbuskonzeptes ist die sogenannte Busbeschleunigung mit dem Ziel, Wirtschaftlichkeit und Attraktivität zu erhöhen. In Wolfenbüttel sollen Verbesserungen vorrangig durch die Vermeidung von uneffektiven Standzeiten sowie durch die weitgehend auf den Linien einheitliche Ausdehnung der Fahrzeiten am Abend und an den Wochenenden erzielt werden. Zentrum bliebe weiterhin der Kornmarkt, zu dem flächendeckend im gesamten Stadtgebiet schnelle Fahrbeziehungen möglich sein sollen.

Die Verwaltung rechnet mit einem jährlichen Mehraufwand von rund 720.000 Euro von denen abzüglich der zu erwartenden Mehrerlöse 550.000 Euro übrig blieben, von denen ein Großteil (400.000 Euro) aus dem städtischen Haushalt zu übernehmen sei.

Die meisten Einwohner profitieren


Insgesamt würden sich für den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung der Stadt erhebliche Verbesserungen ergeben. Für rund 25 Prozent der Wohnbevölkerung, über 13.000 Menschen, erfolge mindestens eine Verdopplung in der Taktfrequenz, für die Meisten eine deutliche Verbesserung in der Abend- und Wochenendbedienung. Außerdem gebe es eine Vereinheitlichung der Bedienungszeiten und damit eine Verbesserung der Umsteigebeziehungen. Am meisten würden die dicht besiedelten Bereiche der Kernstadt profitieren. Insbesondere der Südwesten und der Nordosten der Stadt würden in einem viertelstündlichen Takt durch Überlagerung der Linien 791 und 792 bedient. Hier werde auf Grund der größten Bewohnerzahl das höchste Fahrgastpotenzial erwartet.

Allerdings sind auch Einkürzungen und Neustrukturierungen erforderlich, um die Umlaufzeiten zu begrenzen und somit das pünktliche Erreichen des Kornmarktes zu gewährleisten. So werden wenige einzelne Haltestellen nicht mehr bedient. Diese könnten durch Haltestellen in der Nähe weitgehend kompensiert werden, entfallen aber zunächst als gewohnte Ein- und Aussteigestellen, so die Verwaltung.

Folgende Haltestellen fallen weg oder werden verlegt:



  • Eichenweg: heutige Nachfrage 60 Ein- und Aussteiger pro Werktag, nächstliegende Haltestellen sind die neue Haltestelle „Birkenweg“ am Rewe (zirka 350 Meter Fußweg) und „Fallsteinweg“ (zirka 400 Meter Fußweg); außerdem: Anruf-Linien-Taxi (ALT) „Södeweg“,

  • Birkenweg: heutige Nachfrage 90 Ein- und Aussteiger pro Werktag, nächstliegende Haltestellen ist die neue Haltestelle „Birkenweg“ am Rewe (zirka 150 Meter Fußweg); es wird davon ausgegangen, dass sich viele der heutigen Fahrgäste der Fußweg sogar vermindern wird; außerdem: ALT-Verkehr „Södeweg“,

  • Am Pfingstanger: Heutige Nachfrage 66 Ein- und Aussteiger pro Werktag; die Haltestelle wird weiterhin im Regionalverkehr stündlich von der Linie 630 bedient,

  • In den schönen Morgen: Heutige Nachfragezehn Ein- und Aussteiger pro Werktag; nächstliegende Haltestellen ist die Haltestelle „Wendessener Straße“ (zirka 300 Meter Fußweg),

  • Ahlum, Südstraße: Heutige Nachfrage 114 Ein- und Aussteiger pro Werktag (überwiegend Schulverkehr), nächstliegende Haltestellen ist die neue Haltestelle „Ahlum, Kirche“ (zirka 250 Meter Fußweg); Ahlum erhält dafür eine direkte Anbindung an die Innenstadt,

  • Wendessen, Ahlumer Weg: Heutige Nachfrage 46 Ein- und Aussteiger pro Werktag; nächste Haltestelle „Wendessen Ort“ (zirka 300 Meter Fußweg) wird im Regionalverkehr halbstündlichbeziehungsweise stündlich von der Linie 710 bedient.


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