Ostfalia: Wolfenbütteler Professor lehrte in Namibia




Wolfenbüttel. Für einen Monat tauschte Prof. Dr. Nils Jensen von der Fakultät Informatik der Ostfalia Hochschule den Hörsaal in Wolfenbüttel gegen einen Hörsaal in der Polytechnic of Namibia ein. Bereits seit elf Jahren gibt es partnerschaftliche Beziehungen zwischen beiden Hochschulen in Form des Studierenden- und Dozentenaustausches. Für den Informatik-Professor und Europaingenieur (Eur Ing) war es die erste Reise in das Land der Kontraste und Gegensätze – im Gepäck ausgesuchtes Lehrmaterial.

Der Sprung von Westeuropa auf den afrikanischen Kontinent erfolgte durch einen 10-stündigen Direktflug von Frankfurt nach Windhoek – die Hauptstadt von Namibia mit zirka 320.000 Einwohnern. An der Uni, die im kommenden Jahr den Namen Namibia University of Science and Technology tragen wird, wurde der Gastdozent aus Deutschland an der School of IT herzlich begrüßt. Seine Aufgabe war es nun, interessierte Master-Studierende in Namibia für das Fach „Community-Based Software Engineering“ zu begeistern und in Theorie und Praxis zu unterrichten. So entstand im Rahmen der Lehrveranstaltungen die Idee, eine Software von den Studierenden als „Community“ (Gemeinschaft) für eine andere "Community" zu entwickeln – kurzum, eine virtuelle Kommunikationsplattform zu schaffen, um Inhalte zu teilen, wie beispielsweise eine interaktive Campus-Karte der Polytechnic of Namibia. Ein weiteres Thema von Nils Jensen lautete E-Learning. Im Rahmen eines Vortrags und eines Workshops zeigte der Wissenschaftler auf, wie die Hochschullehre an der Ostfalia Hochschule reformiert wird und welche technischen Werkzeuge hierzu, neben der hochschulfachdidaktischen Komponente, eingesetzt werden.

Das Fazit von Nils Jensen am Ende seines Aufenthaltes: „Die Unterschiede zwischen unseren beiden Hochschulen, mal abgesehen von den technischen Möglichkeiten, sind nicht sehr groß. Verschiedene Entwicklungsprojekte haben dazu geführt, dass die Absolventinnen und Absolventen einen gehobenen Bildungsstandard in einer insgesamt guten Infrastruktur erlangen können.“ Den einen oder anderen seiner afrikanischen Studierenden sieht Professor Jensen wahrscheinlich in Deutschland als Gaststudierenden wieder – und das freut ihn. Nach einer anschließenden Exkursion kehrte er mit vielen Eindrücken an die Ostfalia im November zurück: „Ich hatte einige Namibier gefragt, was wir Europäer von Namibia und Afrika lernen können. Die Antwort lautete: Lerne die alte Kultur der Afrikaner kennen, sie ist der Schlüssel zu deren Identität und Überleben. Lerne wie die Afrikaner heute leben, um das Fremde in Vertrautes zu wandeln. Auf dem Land ist Geld nicht wichtig. Die Tiere, die in dieser Kargheit gedeihen und einen versorgen, sind wichtig“.

Nils Jensen hat seine Erlebnisse in einem Webblog unter www.ostfalia.de/pws/jensenn/namibiablog.html veröffentlicht.


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