Hedeper. Am vergangenen Sonntag brach in einer Scheune am Rande der Ortschaft ein Feuer aus. Mehrere tausend Strohballen standen lichterloh in Flammen und wurden zu einer echten Herausforderung für die Einsatzkräfte vor Ort. Während die Feuerwehr gegen die Flammen kämpfte, machte sich bei den Anwohnern Angst und Hilfsbereitschaft breit. Panik und Solidarität waren die Begleiter der ersten Stunden.
Mit dem Ausbruch des Feuers am Sonntagmittag wurde das kleine Örtchen Hedeper in den Ausnahmezustand versetzt. Sorge und Angst begleiteten die Bewohner die vergangenen Tage ebenso, wie Solidarität und Hilfsbereitschaft. Denn die wuchs von Stunde zu Stunde, wie Gabriela Winter, deren Haus in unmittelbarer Nähe zur betroffenen Scheune steht, im Gespräch mit reginalHeute.de berichtet.
Nicht viel habe gefehlt und das Feuer wäre auf ihr Haus übergegriffen. Auf eine Evakuierung hatte sich die Familie schon vorbereitet und wichtige Sachen zusammengepackt. "Wir hatten wirklich große Sorgen. Erst haben wir gar nicht gewusst, was überhaupt brennt. Welche Scheune betroffen ist. Wäre es die Scheune gewesen, die hier direkt am Haus lang geht, wären wir wahrscheinlich wirklich mit abgebrannt. Wir wissen ja, dass die Wasserversorgung hier nicht so gut ist und da bekommt man erstmal Panik. Wir haben erstmal alles raus geschafft aus dem Haus, was so ging", berichtet sie.
Auf die Panik folgte Hilfsbereitschaft
Erst später, als die Feuerwehr anrückte und viele Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften, kam die Entwarnung, dass es nicht zu einem Übergreifen der Flammen auf das Haus kommt. Da sei man dann beruhigter gewesen, sagt Gabriela Winter. Nach der Panik kam schnell die Hilfsbereitschaft, berichtet sie weiter. Die Solidarität im Ort sei groß gewesen. Alles was an Lebensmitteln und Getränken da war, wurde den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt. Auch ein örtlicher Bäcker hat die Kräfte mit Waren unterstützt. "Ich hatte Suppe gekocht, weil ich eigentlich Gäste erwartet hatte. Die Suppe haben wir dann mit den Feuerwehrleuten gegessen", sagt Gabriela Winter und ihre Dankbarkeit ist ihr deutlich anzumerken. Die Einsatzkräfte zu versorgen, wenn es auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war, war für sie eine Möglichkeit, danke zu sagen.
Kilometerweit war die Tage nach dem Ausbruch des Feuers die Rauchsäule zu sehen. Die Rauchentwicklung war derart heftig, dass Anwohnern dringend geraten wurde, Fenster und Türen zu schließen. Die Auswirkungen sind auch einige Tage später noch zu spüren. "Es riecht immer noch stark nach Rauch und auch die Rauchentwicklung jetzt beim Abtransport ist noch heftig. Es ist so, als hätte man Kartoffeln gekocht und sie anbrennen lassen. Wir nutzen jede Lücke, wenn mal kein Rauch da ist, um zu lüften. Dann werden die Fenster aufgemacht", sagt Gabriela Winter.
Wasser wurde knapp
Dass die Solidarität im Dorf groß war, zeigt auch, dass Anwohner auch Wasser zur Verfügung gestellt haben, als das Löschwasser knapp wurde. Gabriela Winter hatte zum Beispiel nicht nur ihre Lebensmittelreserven zur Verfügung gestellt, sondern kurzfristig auch ihren Pool als Wasser-Zwischenlager. "Die Feuerwehr hatte Probleme mit der Wasserbeschaffung und deshalb wurden Tanks eingesetzt. Dann haben die das Wasser aus dem Tankwagen in unseren Pool gepumpt. Von hier aus hat die Feuerwehr dann weiter gepumpt zur Brandstelle", berichtet die Hedeperanerin. Inzwischen wurde aber dafür gesorgt, dass das Wasser wieder aus dem Pool gepumpt wurde.
Auch Dietrich-Holger Hundertmark hatte Wasser aus seinem Teich bereitgestellt. Allerdings so viel, dass er sich nun um seine Fische und Pflanzen sorgt. Der Wasserspiegel seines Teichs ist um etwa drei Meter gesunken. Zu viel. Zukünftig wisse er nicht, ob er seinen Teich noch einmal zur Verfügung stellen würde, wenn Wasser entnommen, aber nicht nachgefüllt werde. An der Wasserversorgung insgesamt müsse dringend gearbeitet werden, sagt er.
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