Wolfenbüttel. Da die schulische Vielfalt und das Elternrecht auf freie Schulwahl in Gefahr sind, geht er seinen Worten zufolge auf die Straße. Am Samstag steht Michael Narloch, Elternratsvorsitzender der Schule am Teichgarten, mit weiteren Elternvertretern in der Fußgängerzone und sammelt Unterschriften für eine entsprechende Petition zum Erhalt der bisherigen Schullandschaft.
"Schon zum 1. August soll in Niedersachsen ein neues Schulgesetz in Kraft treten, das für unsere Schulen und damit auch für Eltern und Schüler große Veränderungen bringt, die wegen ihrer einschneidenden Folgen niemanden gleichgültig lassen können. Deshalb müssen wir alle jetzt handeln", betont Narloch. So würden zum Beispiel die Förderschulen Sprache und Lernen im neuen Schulgesetz nicht mehr aufgeführt und damit abgeschafft. Nur aufgrund massiver Elternproteste könnten bestehende Förderschulen Sprache noch fortgeführt werden. Trotz ebenso massiver Proteste bleibe es aber bei dem jahrgangsweisen Auslaufen der Förderschulen Lernen, und schon bald sollen die anderen Förderschulformen folgen. Damit werde das Recht der Eltern auf freie Schulwahl für Kinder mit Unterstützungsbedarf abgeschafft.
Die Integrierte Gesamtschule (IGS) werde zudem zu einer Schulform, die alle anderen Schulformen „ersetzen“ könne. Damit erhielten die Schulträger das Recht, jede Haupt-/Realschule, jede Oberschule und jede Kooperative Gesamtschule (KGS) zu schließen und durch eine IGS zu ersetzen. Auch hier hätten Eltern dann keine Möglichkeit mehr, die für ihre Kinder geeignete und gewünschte Schulform zu wählen. Die Schulträger könnten auch Gymnasien schließen und durch eine IGS „ersetzen“. Nicht einmal in jeder kreisfreien Stadt oder in jedem Landkreis müsse ein Gymnasium bestehen bleiben. So sei die Existenz von Gymnasien nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in Städten gefährdet. Die„Bestandsgarantie“ bedeute nur, dass ein Gymnasium innerhalb von zweieinhalb Stunden Fahrtzeit täglich erreichbar sein solle - für Eltern und Schüler sei dies völlig unzumutbar.
Die Petition hätten bisher rund 20.000 Unterstützer unterzeichnet – 26.000 Unterschriften werden bis Anfang Mai benötigt. Werden diese erreicht, dann soll sich der Landtag nochmals mit dem Schulgesetz beschäftigen.
Unterstützt wurden die Eltern am Samstag schon einmal vom Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg (CDU) der half fleißig mit, Unterschriften zu sammeln und sicherte die Unterstützung der CDU-Fraktion im Landtag zu. Auch die FDP-Abgeordneten wolle er mit ins Boot holen.
Die Petition kann unter diesem Link auch Online unterzeichnet werden. Hier kann auch der aktuelle Stand der Unterschriften gesehen werden.
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