Pink-Brüder plädieren für Zunz-Platz: Parkplätze müssten weichen

Der Platz soll laut eines Antrags von Thomas und Winfried Pink neu gestaltet werden.

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Einem Antrag von Thomas und Winfried Pink zufolge soll der Parkplatz am Bürger Mueseum zum Zunz-Platz werden.
Einem Antrag von Thomas und Winfried Pink zufolge soll der Parkplatz am Bürger Mueseum zum Zunz-Platz werden. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink und sein Bruder, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt, Winfried Pink, sprechen sich in einem Antrag für die Umbennenung des Parkplatzes am Bürgermuseum in "Leopold-Zunz-Platz" aus. Die beiden Politiker stellen sich damit hinter den Vorschlag des Erinnerers Jürgen Kumlehn. Weiterhin soll der Platz nicht mehr als Parkplatz dienen, sondern umgestaltet werden. Ein entsprechender Antrag soll nun den Ausschüssen für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt, Wirtschaft und Finanzen, dem Verwaltungsausschuss und dem Rat der Stadt zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden.


Jürgen Kumlehn hatte erst zu Beginn der Woche die Idee eingebracht, den Parkplatz hinter dem Bürger Museum zum Leopold-Zunz-Platz zu machen. Bei den Grünen stieß dieser Vorschlag nicht auf Begeisterung. Bei Thomas und Winfried Pink scheinbar schon. Wie diese mitteilen, plädieren sie für die Widmung des Platzes. Und sie gehen sogar noch weiter, indem sie vorschlagen, die Parkmöglichkeiten dort aufzuheben und den Platz zu gestalten.

Ihren Vorschlag begründen Thomas und Winfried Pink damit, dass es nach den Umbaumaßnahmen des Schlossplatzes auch zur Neuordnung der Parksituation in diesem Quartier gekommen sei. Dazu gehörte auch, dass östlich vom Bürger Museum neue, gebührenpflichtige Parkplätze entstanden sind, die sich aber nach Auffassung von Thomas und Winfried Pink zwei Jahren der Fertigstellung und Nutzung des öffentlichen Verkehrsraumes als Parkfläche nicht bewährt hätten. Zum einen stünden durch das Parkhaus Löwentor ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Die Auslastung sei aber eher bescheiden, eine Bündelung aus Sicht der Verkehrsführung und des Parksuchverkehrs wünschens- und aber erstrebenswert ist. Zum anderen müsse festgestellt werden, dass die vorhandenen Parkplätze gern als Dauerparkplätze genutzt werden und es nicht zu einem entsprechenden Umschlag der Parkplätze im Laufe des Tages komme. Dies würde dem vom Rat beschlossenen Parkraumbewirtschaftungskonzept entgegenwirken, heißt es in dem Antrag.

Parkplätze erdrücken Platz


"Das aus unserer Sicht jedoch wichtigste Argument für eine schnelle Änderung der vorhandenen Situation ist, die gestalterische Komponente. Der eigentlich vorhandene und bewusst angelegte kleine Platzbereich wird durch die derzeit angeordneten Parkplätze regelrecht erdrückt und das gesamte Ensemble hinter die parkenden Fahrzeuge gedrängt. Nach nunmehr zwei Jahren der entsprechenden Nutzung ist daher aus unserer Sicht, durch Entfernung der Parkplätze, die gewünschte deutliche Aufwertung des Quartiers möglich", sagen Thomas und Winfried Pink und führen weiter als Begründung an, dass eine Betonung dieses Platzbereichs endlich möglich mache, den in den Jahren 1803 bis 1809 in Wolfenbüttel lebenden bedeutenden deutschen Wissenschaftler jüdischen Glaubens, Leopold Zunz, durch eine seiner Person entsprechenden und angemessenen Würdigung im Rahmen einer Straßen-, beziehungsweise Platzbenennung zu ehren.

"Eingebunden in das Wissenschafts- und Museumsquartier Schlossplatz und Dammfeste und in der Nähe des Standortes der ehemaligen Wolfenbütteler Synagoge halten wir diesen Ort ideal für den Akt der Würdigung und der Erinnerung eines der bedeutendsten Forscher der Wissenschaft des Judentums und Begründers der jüdischen Reformbewegung", schließen sie ihren Antrag.


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