Produkte für Impfstoff-Forschung: Wolfenbütteler Firma beliefert Pharmaunternehmen

Nun hat das Unternehmen einen Reinraum am Exer angemietet.

Im Reinraum können die ASA-Mitarbeiter unter absolut keimfreien Bedingungen forschen und arbeiten.
Im Reinraum können die ASA-Mitarbeiter unter absolut keimfreien Bedingungen forschen und arbeiten. | Foto: tiw

Wolfenbüttel. Die am Exer in Wolfenbüttel ansässige Firma ASA Spezialenzyme GmbH erweitert ihre Produktion. Das Unternehmen hat im Technologiegebäude 1 weitere Räume angemietet – einer davon wurde jetzt aufwändig als Reinraum ausgestattet. ASA Spezialenzyme ist spezialisiert auf Forschung, Entwicklung und Produktion von biotechnologischen Produkten. Zur Palette gehören zum Beispiel Enzyme für Forschungsinstitute, Industrie und Analytik-Anbieter. Auch Mikroorganismen zur Reinigung von Teichen gehören dazu. Zudem produziert die Firma einen biologischen Stoff, der bei der Entrostung zum Einsatz kommt. Mit der neuen Geschäftstätigkeit für die Pharmaindustrie entwickelt ASA einen Hilfsstoff für Vakzine beispielsweise gegen Hepatitis B oder die Grippe. In der Corona-Impfstoff-Forschung sei die Firma allerdings nicht tätig, wie das tiw in einer Pressemitteilung berichtet.


Der Firmengründer habe einst vor mehr als 30 Jahren ganz klein angefangen. „Die ersten Enzyme habe ich in meiner Waschküche in Salzgitter hergestellt“, erzählt Geschäftsführer Dr. Arno Cordes. Seitdem sei das Unternehmen trotz so mancher Krise stetig gewachsen. „Jetzt beschäftigen wir hier 15 Mitarbeiter am Exer“, sagt der Gründer. Die Corona-Pandemie habe sich bisher nicht auf die Auftragslage des Wolfenbütteler Unternehmens ausgewirkt. „Wir merken das höchstens bei der Lieferung von Rohstoffen“, so Cordes.

Absolute Reinheit


Mit dem neuen Reinraum habe sich die Geschäftstätigkeit jetzt erneut erweitert. Seit Ende 2020 sei dieser Spezialbereich eingerichtet worden. „Im inneren Bereich herrscht absolute Keimfreiheit“, erklärt ASA-Mitarbeiterin Valeria Gross, die für das Qualitätsmanagement zuständig ist. Mitarbeiter müssen vor dem Betreten drei Schleusenbereiche durchqueren. Auf dem Weg dorthin würden sie spezielle Schutzkleidung anziehen. Zudem gebe es zwischen den Bereichen eine Druck-Kaskade. „Im Reinraum herrscht Überdruck, der von Schleuse zu Schleuse immer weiter erhöht wird. So werden Partikel auf dem Weg in den Reinraum aufgehalten“, erklärt Gross.

In der inneren Kabine seien meist höchstens zwei ASA-Mitarbeiter tätig. Dort würden sie an einer Werkbank mit einer Durchreiche arbeiten, durch die sie in einen absolut sterilen Bereich hineingreifen können. „Jedes Mal wird hinterher alles ausführlich gereinigt“, erklärt Gross den großen Aufwand, der nötig sei, um einen Reinraum zu betreiben.


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