Radfahrausbildung: "Die Eltern sind hier auch in der Pflicht"

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Es ist eines der größeren Projekte, das die Wolfenbütteler Verkehrswacht Jahr für Jahr zu stemmen hat. Aber, es liegt ihr sehr am Herzen. Die Rede ist von der Radfahrausbildung für die Schüler der 4. Klassen in Stadt und Landkreis. Am Freitag erhielt die Grundschule Karlstraße von Bernd Gutsche und Horst Bittner als erste Schule das benötigte Unterrichtsmaterial samt Prüfungsbögen und Fahrradpässen überreicht.

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3500 Euro kostet alleine das Unterrichtsmaterial. Foto:



Rund 1150 Schüler sollen in diesem Jahr die Ausbildung durchlaufen. 3500 Euro lässt sich die Verkehrswacht dies allein für das Unterrichtsmaterial kosten. "Uns ist es das wert", betont Verkehrswachtsvorsitzender Bernd Gutsche. Ein Beitrag der Verkehrswacht, Schulwegsunfälle zu reduzieren. In diesem Jahr sehe es bisher ganz gut aus, es habe noch keinen Vorfall gegeben. 2013 wurden neun Unfälle erfasst.

Allerdings, so ergänzt Horst Bittner, sei häufig der Schüler selbst Verursacher des Unfalls. Gerade erst in dieser Woche habe der Polizist beobachtet, wie leichtsinnig die Schüler vor der Schule die Straßenseite wechselten. Zum Teil auch in Begleitung ihrer Eltern. Ebenso auffällig: Bei der regelmäßigen Überprüfung von Fahrrädern der Schüler auf ihre Verkehrssicherheit sei jedes zweite Rad problematisch.

"Die Eltern kümmern sich nicht um die Verkehrserziehung oder um den Zustand der Fahrräder ihrer Kinder", moniert er, "dabei sind die Eltern hier auch in der Pflicht". Mit der Radfahrausbildung versuche die Verkehrswacht nun gemeinsam mit den Schulen die Kinder – aber auch die Eltern für das Thema zu sensibilisieren. Was leider nicht immer gelänge. "Nach der Prüfung scheint der eine oder andere Schüler das Gelernte gleich wieder zu vergessen. Das ist schade", sagt Bittner. Und es sei auch gefährlich, insbesondere, wenn dann plötzlich der Fahrradhelm nicht mehr aufgesetzt werde. Der sollte, so Bittner, zur Pflicht werden. Bei der Radfahrprüfung ist er es schon. "Ohne Helm, keine Prüfung", sagt er. Da sei man sich mit den Schulen einig.

Nach den Osterferien werden die Schulen das Thema im Unterricht behandeln. In der Grundschule Karlstraße wird dann zum Beispiel am 11. Juli die Prüfung abgenommen. "Vielleicht haben die Eltern dann zu diesem Termin die Räder der Kinder kontrolliert", meint Gutsche. Die Sicherheit ihrer Kinder sollte es ihnen wert sein…


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