Rathaus im Energiesparmodus: Klimaschutz läuft jetzt automatisch

Die Mitarbeiter stellen die Temperatur nun nicht mehr manuell ein - das übernimmt nun die neue Technik, ganz automatisch. Sensoren erkennen, ob jemand anwesend ist.

Das Rathaus von Wolfenbüttel.
Das Rathaus von Wolfenbüttel. | Foto: Axel Otto

Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel hat in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Unternehmen vilisto ein wegweisendes Energiesparprojekt umgesetzt. Dies teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit, sieht sich sogar als "Vorreiter in Sachen energieeffizienten Handelns". Möglich werde dies durch Automatisierung.



Durch die Installation von 311 selbst lernenden Thermostaten hätte nicht nur der eigene Energiebedarf reduziert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden können, so heißt es in der Mitteilung. Seit diesem Jahr wird, das im 16. Jahrhundert erbaute Wolfenbütteler Rathaus automatisch bedarfsgerecht beheizt.

Die neuen, intelligenten Thermostate erkennen dank integrierter Sensoren, ob ein Raum genutzt wird, und regeln die Temperatur bei Abwesenheit automatisiert herunter. Nun konnte eine erste Bilanz gezogen werden: Wo in der Vergangenheit konstant eine Temperatur von über 20 Grad Celsius gehalten wurde, wird nun noch rund 30 Prozent der Zeit geheizt. Steht ein Raum leer, etwa nach Feierabend und am Wochenende, wird die Temperatur auf 17 Grad Celsius abgesenkt. Der Energiebedarf der Stadt könne so deutlich reduziert werden – eine Einsparung, die sich finanziell und in Hinblick auf den Klimaschutz bezahlt mache.

Dr. Philipp Knöfler von der Stadt wertet die neuen Thermostate aus.
Dr. Philipp Knöfler von der Stadt wertet die neuen Thermostate aus. Foto: Stadt Wolfenbüttel



Alles läuft automatisch


„Der Einbau der Thermostate war die richtige Entscheidung, sie tun genau das, was wir uns erhofft hatten“, sagt Dr. Philipp Knöfler, Amtsleiter des Amts für Hochbau und Versorgungstechnik der Stadt Wolfenbüttel, der das Projekt betreut. Eine Ausstattung weiterer Gebäude sei daher bereits in Planung. Für die Nutzenden der Räume würde dabei kein Komfortverlust entstehen, denn die Räume werden automatisch vorgeheizt, wenn eine Anwesenheit erwartet wird. Und da die Notwendigkeit entfällt, die Temperatur manuell anzupassen, wenn beispielsweise das Büro verlassen wird, bringe die Neuerung sogar eine Erleichterung für die Mitarbeiter mit sich. „Hier muss nun nicht mehr am Thermostat gedreht werden und das Senken der Temperatur kann auch nicht mehr vergessen werden“, freut sich Bürgermeister Ivica Lukanic.

„Wir freuen uns darauf, mit der Stadt Wolfenbüttel weitere Einsparungen zu realisieren und dem nationalen Ziel des klimaneutralen Gebäudestandes bis 2045 einen weiteren Schritt näher zu kommen“, beschreibt Christian Brase, CSO von vilisto, die nachhaltige Zusammenarbeit. Gerade bei historischen Bestandsgebäuden wie dem Rathaus seien viele Sanierungsmaßnahmen nicht so einfach umsetzbar oder sehr kostenintensiv. Die digitalen Thermostate hingegen kämen ohne bauliche Maßnahmen aus und amortisierten sich bereits innerhalb kürzester Zeit.


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