Schafe: Vierbeiner für aktiven Hochwasserschutz


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[image=5e1764b5785549ede64ccab9]Deichschafe gehören in Norddeutschland zum Landschaftsbild. Sie erfreuen nicht nur Touristen, sie betreiben auch aktiven Hochwasserschutz. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werden etwa 1.700 Kilometer der insgesamt 2.000 Kilometer langen Küsten- und Binnendeiche Niedersachsens von Schafen beweidet. Auf über 5.200 Hektar Deichland stehen etwa 50.000 Schafe, die rund 100 Schäfern gehören.

Mit ihrem besonderen Gebiss halten die Schafe das Gras ganz kurz. Die Pflanzen reagieren darauf, indem sie größere Wurzeln bilden und sich noch fester im Boden verankern. Auch der Klauentritt der Tiere festigt die Grasnarbe; gleichzeitig werden Mauselöcher und Maulwurfsgänge zugetreten. All das stabilisiert die Deiche, weil Wind und Wasser kaum noch Boden abtragen können (Erosion).

Früher war der Hochwasserschutz mit Schafen in Niedersachsen eher selten. Das änderte sich nach der Orkanflut im Februar 1962, als niedersächsische Deiche an 61 Stellen brachen. Seitdem setzte sich die Erkenntnis durch, dass eine erosionshemmende Deichpflege mit Schafen wirtschaftlich ist.

Die norddeutschen Gaststätten haben das Schaf seit einigen Jahren als regionale Spezialität entdeckt. Vom Stader Schafzuchtverband im Elbe-Weser-Dreieck, vom Verein Proregion in der Wesermarsch und in Oldenburg werden regelmäßig „Lammwochen“ veranstaltet. In dieser Zeit versorgen Erzeuger und Vermarkter die Gastronomie ausschließlich mit regional erzeugten Lämmern.


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