Schladen: Schneestürme, Sturmböen und eisige Temperaturen - der Katastrophenschutzstab probt den Ernstfall

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Starke Schneefälle, Temperaturen um minus 15 Grad, schwere Sturmböen und eingeschneite Ortschaften machen den Einsatzkräften des Landkreises “Neustadt” das Leben schwer. Eine dichte Schneedecke liegt über dem gesamten norddeutschen Raum und der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet erneut schwere Schneefälle. Die einzelnen Kommunen werden mit dieser Ausnahmesituation nicht mehr alleine fertig. Der Katastrophenzustand wird ausgerufen.

Seit 24 Stunden befindet sich eine Minimalbesetzung des Führungsstabs des Katastrophenschutzes im Schichtdienst. Der Landrat entscheidet, den gesamten Führungsstab in Bereitschaft zu stellen, da mit einer erheblichen Verschlechterung der Wetterlage zurechnen ist.

Dann gehen die Notrufe beinahe im Minutentakt in der Zentrale ein. Für die Mitarbeiter des Krisenstabs heißt es, höchste Konzentration. Alle Einsätze müssen genauestens koordiniert werden. Vertreter von Feuerwehr, Polizei, DRK, Bundeswehr und THW sind in Alarmbereitschaft und stehen im ständigen Kontakt mit ihren Einsatzkräften an den jeweiligen Einsatzorten.

Schnee im Sommer? Glatte Straßen bei 30 Grad? Klingt komisch, ist aber ernst. Zumindest in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Schladen war das am heutigen Tag ein Ernstfall.

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Erster Kreisrat Martin Hortig und Carsten Prellberg von der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz Foto:



Hier fand heute für die zweite Schicht des Führungsstabs die Katastrophenschutzübung „Schneeflocke“ des Landkreis Wolfenbüttel statt. In der Zentrale der FTZ Schladen laufen alle Fäden zusammen. Der 30-köpfige Führungsstab, bestehend aus Einsatzleitung, Verwaltung, Notarzt und Verbindungspersonen von THW, Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr, nimmt die Notrufe an, sammelt Informationen und koordiniert die Einsätze. Eine wichtige Aufgabe, sollte es einmal zu solch einer Ausnahmesituation kommen. In einem Nebenraum sitzen die Übungsleiter der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) und simulieren die Einsätze und funken diese an die Einsatzzentrale. Niemand aus dem Krisenstab hat hier Zugang.

Unter der Regie der NABK und der Leitung vom Ersten Kreisrat Martin Hortig galt es für den Stab mehrere simulierte Schadenslagen zu bewältigen. Der praktischen Übung ging eine ebenfalls ganztägige theoretische Übung voraus.

So wird unter realistischen Vorraussetzungen der Ausbildungsstand der Einsatzkräfte und des Krisenstabs geprüft. Geprüft wurde an den vergangenen zwei Tagen die zweite Schicht des Führungsstabs. Die noch überwiegend unerfahrenen Mitglieder werden an den Übungstagen auf den Ausnahmezustand vorbereitet. So kann im Ernstfall in zwei Schichten gearbeitet werden. Der Landkreis „Neustadt“ ist fiktiv. „Das ist ein Vorteil bei solch einer Übung, so werden persönliche Belange des Stabs ausgeblendet und die Organisationsfähigkeit wird gesteigert, wenn sie sich mit einem fremden Ort befassen müssen“, erklärt Carsten Prellberg, stellvertretender Leiter beim NABK. Eingestimmt auf die winterlichen Wetterbedingungen wurde der Krisenstab mit einem Video einer Schneekatastrophe aus den 1970 Jahren. Carsten Prellberg ist mit dem Ergebnis der Übungstage zufrieden. „Sicher gibt es immer Verbesserungen und Kritikpunkte, aber wir sind sehr zufrieden. Alle haben das Übungsziel erreicht.“

Auch der Erste Kreisrat Martin Hortig ist zufrieden. „Es war eine erfolgreiche Übung, auch wenn nicht alles Fehlerfrei lief. Aber daraus können wir nur lernen und nehmen viel für die nächste Übung mit.“


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