[image=5e1764d3785549ede64cd156]Zur Unterrichtung über den aktuellen Sachstand in Sachen „Drogeriekette Schlecker“ in der heutigen Sitzung des Wirtschaftsausschusses, erklärt der stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerd Will:
„Was sich derzeit an den niedersächsischen Schlecker-Standorten abspielt, ist ein Drama. Zu den 1.156 Mitarbeiterinnen, die bereits vor einigen Wochen entlassen worden sind, kommen aktuell weitere 1.300 Schlecker-Frauen hinzu. 259 Filialen, davon viele auf dem flachen Land, werden geschlossen.
Dieser Kahlschlag hätte vermieden werden können, wenn sich die FDP nicht so hartherzig gegen die Mitfinanzierung einer Transfergesellschaft gestemmt hätte.
Die Aussagen, die Schlecker-Frauen würden schnell einen neuen Job finden, haben sich nur zu einem Bruchteil bewahrheitet. Von der 1.159 zuerst entlassenen Mitarbeiterinnen haben lediglich 290 eine neue Stelle gefunden. Die übrigen Frauen werden entweder von der Arbeitsagentur betreut oder stecken in Maßnahmen.
Anstatt mit einer Transfergesellschaft den Frauen eine Perspektive zu geben, wurden die Schlecker-Mitarbeiterinnen durch Schwarz-Gelb in Kündigungsschutzklagen getrieben, die eine erfolgreiche Suche nach Investoren zusätzlich erschwert hat.
Transfergesellschaft und ein Sonderfonds sind für uns weiterhin anzustrebende Ziele. Wir fordern die Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen. Zudem muss auf Landesebene ein Runder Tisch eingerichtet werden, an dem sämtliche Folgen der Schlecker-Pleite angesprochen werden müssen. An diesem Tisch muss zwingend die Gewerkschaft ver.di vertreten sein.
Die Weiterqualifizierung im Bereich der Kinderbetreuung oder der Altenpflege, wie sie vom Bund angedacht worden ist, muss für die ehemaligen Schlecker-Frauen zu vollwertigen Berufen führen. Wer glaubt, diese gestandenen Frauen in billige Hilfstätigkeiten und 400-Euro-Jobs abschieben zu können, nur um die Statistik sauber zu halten, wird auf unseren entschiedenen Widerstand treffen.“
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