Wolfenbüttel. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler der Förderschule am Teichgarten sprechen sich eindeutig gegen die Unterbringung ihrer Kinder in Containern aus, um der IGS Wallstraße im Gebäude der Förderschule die Einrichtung einer Oberstufe zu ermöglichen. „Wir haben den Eindruck, dass für den Landkreis Wolfenbüttel die Schüler der IGS mehr wert sind als unsere Kinder“, sagte der Schulelternratsvorsitzende Michael Narloch nach Gesprächen mit dem Schulelternrat und ergänzte „schließlich ist das die Schule unserer Kinder und sie waren auch zuerst dort.“
Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass der Landkreis für die IGS Wallstraße eine Oberstufe beschlossen hat, ohne allerdings, so der Schulelternrat, geeignete Räume im Schulgebäude Wallstraße dafür vorweisen zu können. Der Elternrat betont zudem, dass die Inklusion in Niedersachsen sehr einseitig ausgelegt werde, weil der Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention „das Recht behinderter Menschen auf Bildung“ anerkenne und nicht die Abschaffung der Förderschulen fordere, in denen eine optimale Förderung erfolgen würde. So würden jetzt in vielen Bereichen Niedersachsens Kinder wieder aus den Regelschulen abgemeldet um in die Förderschulen für eine bessere Unterstützung zurückzukehren. „Daher darf der Landkreis Wolfenbüttel uns und vor allem unsere Kinder nicht vor vollendete Tatsachen stellen, denn die Kinder leiden letztlich darunter“, betont Michael Narloch. Somit sollten die Oberstufenschüler bis zu einer endgültigen Lösung des Raumproblems der IGS in den Containern unterrichtet werden, forderte der Elternvertreter.
Eltern wollen gegen Auflösung von Förderschulen vorgehen
Das Ende der Förderschulen sei ohnehin noch nicht so absehbar wie manche dächten, denn es werde am 10. November in Niedersachsen eine Bürgerinitiative für den Erhalt der Förderschulen gegründet, so der Schulelternrat. Zudem werde von Eltern geprüft, ob sie den Rechtsweg beschreiten und gegen das Gesetz klagen sollten. Bemerkenswert sei zudem, dass beim Sommerfest der SPD Schladen der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel in einem Gespräch mit Michael Narloch gleichfalls die These vertreten haben soll, dass die UN-Konvention nicht die Auflösung der Förderschulen fordere. Dies ermuntere die Eltern gegen die Auflösung der Förderschulen vorzugehen, zumal sich auch die Wolfenbütteler CDU-Kreistagsfraktion nach Aussage von Michael Narloch wiederholt für den Erhalt der Förderschule ausgesprochen haben soll.
Antwort des Landkreises
Der Landkreis Wolfenbüttel antwortete auf den Vorwurf des Schulelternrates, dass er sich in der Verantwortung sehe, für alle Schülerinnen und Schüler im Landkreis eine angemessene Ausbildungssituation zu schaffen. Daher nehme er die Sorgen der Schule am Teichgarten ernst. Das Kreis-Schulreferat stehe bezüglich der Raumsituation außerdem im ständigen Gespräch mit der Rektorin. Dennoch, aufgrund der Tatsache, dass die Sprachheilklassen der Förderschule erhalten bleiben sollen, habe das Schulreferat ein verändertes Raumkonzept erstellt. Danach sei es, so der Landkreis, leider nicht zu vermeiden, dass ab dem kommenden Schuljahr zwei Container zum Einsatz kommen. Der Landkreis schlägt vor, zwei Klassen der Förderschule in diesen Containern zu unterrichten.
Dieses Raumkonzept gehe aber aktuell noch einmal zur Beratung in die politischen Gremien bis hin zum Kreistag, der die endgültige Entscheidung treffen wird. "Alle Beteiligten haben also die Möglichkeit, die Beratung zu dieser Frage in öffentlichen Sitzungen mit zu verfolgen", heißt es seitens des Landkreises.
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