Im Winter steigt die Gefahr einer Grippeinfektion. Eine Impfung beugt einer Influenzainfektion vor. „Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere", appelliert Gesundheitsministerin Cornelia Rundt. „Bis Ende November ist die beste Zeit für eine Impfung." Eine Impfung kann auch später nachgeholt werden, allerdings wächst dann das Risiko, sich zu infizieren, bevor der Impfschutz aufgebaut ist. Der Aufbau des Impfschutzes dauert in der Regel 10 bis 14 Tage.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die Impfung für Menschen über 60 Jahre, für bestimmte Risikogruppen und für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, da diese im Falle einer Influenzainfektion ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Die Krankenkassen übernehmen hier die Impfkosten. Zu den Risikogruppen zählen unter anderem Menschen mit Diabetes, mit chronischen Krankheiten der Atmungsorgane oder des Nervensystems, sowie mit Herz-Kreislauferkrankungen und mit Störungen des Immunsystems. Auch während der Schwangerschaft besteht ein mit der Dauer zunehmend erhöhtes Risiko für ernsthafte Krankheitsverläufe. Daher sollten sich auch Schwangere ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft impfen lassen. Neben dem individuellen Schutz spielt bei der Impfung von Schwangeren die Überlegung eine Rolle, das Neugeborene gegen Influenza zu schützen.
Darüber hinaus gilt die Empfehlung der STIKO auch für diejenigen, die einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Dazu zählen unter anderem Menschen, die medizinisch und pflegerisch in Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten. „Gerade sie sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt und sollten sich impfen lassen, auch zum Schutz der von ihnen betreuten Personen", so Rundt.
Daher hat das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) für diese Institutionen unter dem Motto „Die Grippewelle rollt, fallen Sie nicht um" auch in diesem Jahr eine Motivationskampagne initiiert und mehr als 200 Krankenhäusern und 1500 Alten- und Pflegeheimen in Niedersachsen Informationsmaterial zur Verfügung gestellt.
Einen aktuellen Blick auf die Situation der virusbedingten Erkältungskrankheiten in Niedersachsen ermöglicht die ARE (Akute Respiratorische Erkrankungen)-Surveillance. Wöchentlich werden einerseits Informationen zum Krankenstand in Kindertageseinrichtungen erhoben, andererseits Rachenabstriche von Patienten aus teilnehmenden Arztpraxen am Landesgesundheitsamt auf Influenza und andere Viren untersucht. Die Ergebnisse werden in Kurzberichten zusammengefasst und auf der Internetseite des Landesgesundheitsamtes veröffentlicht.
„Durch das Überwachungssystem erhalten wir wöchentlich ein Lagebild über das Auftreten der Influenza und anderer grippeähnlicher Atemwegserkrankungen in Niedersachsen und können die Schwere des Geschehens zeitnah beurteilen. In der letzten Saison konnten wir den höchsten Influenza-verursachten Krankenstand der letzen vier Jahre beobachten", sagt Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. „Der Erfolg dieses Systems beruht maßgeblich auf der engagierten Beteiligung von Kindergemeinschaftseinrichtungen, kommunalen Gesundheitsbehörden und Arztpraxen."
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