Sicherheit am Grünen Platz: Spiegel vorerst keine Lösung

von Nick Wenkel


Am Grünen Platz kam es auch in der jüngsten Vergangenheit zu schweren Unfällen. Foto: Archiv/Nick Wenkel
Am Grünen Platz kam es auch in der jüngsten Vergangenheit zu schweren Unfällen. Foto: Archiv/Nick Wenkel

Wolfenbüttel. Erst im November 2017 kam es wieder zu einem tragischen Unfall an der Kreuzung am Grünen Platz, bei dem ein Radfahrer unter einen Betonmischer geriet. Doch was könnte helfen, um diese Stelle in der Innenstadt sicherer zu machen? Jedenfalls keine Spiegel, erklärte die Verwaltung in der heutigen Sitzung des Bauausschusses.


Vorausgegangen war der Diskussion ein Antrag der AfD-Fraktion, die sich für den Grünen Platz sogenannte „Trixi-Spiegel" wünscht. Dabei schließt sich die Partei eigenen Angaben zufolge einer Empfehlung des ADFC an. Die Installation von „Trixi-Spiegeln“ könne demnach nicht nur Unfälle verhindern, sondern vermeide auch immer häufiger vorkommende „Fast-Unfälle“. Bereits 2007 seien in Freiburg erste „Trixi-Spiegel“ an besonderen Verkehrsunfallpunkten montiert worden. Dort wurde über erweiterte Verkehrssicherheit gesprochen, weil an neuralgischen Punkten immer wieder Unfälle geschahen, die künftig vermieden werden sollten. Durch die Installation der „Trixi-Spiegel“ habe man das Unfallaufkommen deutlich reduzieren können, so dass die AfD-Fraktion beantragte, diese Spiegelin einer Testphase zu installieren.

Magdeburg als Vorbild


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Klaus-Dieter Heid. Foto: AfD



Wie Fraktionschef Klaus-Dieter Heid (AfD) in der Bauausschusssitzung erklärte, seien die Investitionen dafür, im Vergleich zum möglichen Nutzen der Spiegel, sehr gering. Erst vor kurzem habe er einen Bericht aus Magdeburg gelesen, indem ein Preis von 220 Euro pro Spiegel genannt wurde. Das Fazit in Magdeburg falle dabei durchaus positiv aus. „Wenn auch nur eine geringeMöglichkeit besteht, dass diese Stelle durch die Spiegel sicherer wird, dann sollten wir nicht lange überlegen", appelliert Heid im Bauausschuss.

Neumann: „Nicht am Grünen Platz"


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Thilo Neumann. Foto: Thorsten Raedlein



Thilo Neumann, Bürgermitglied im Bauausschuss und selbst tätig im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Wolfenbüttel (ADFC), ist allerdings nicht davon überzeugt. Die Euphorie für „Trixi-Spiegel", die in den Jahren von 2007 bis 2018 geherrscht habe, sei mittlerweile wieder abgeklungen. Zwar habe sich der ADFC damals für diese Spiegel ausgesprochen, mittlerweile sei man aber nicht mehr überzeugt. Neumann betont: „Es mag vielleicht Kreuzungen geben, an denen der Trixi-Spiegel helfen könnte, aber nicht am Grünen Platz". Das liege vor allem daran, dass der Schwenk der LKW-Fahrer, die aus Richtung Neuer Weg kommend nach rechts auf den Grünen Platz abbiegen, zu groß sei. Zwischen der Haltelinie für Auto- und LKW-Fahrer und dem Straßenübergang lägen nämlich rund 30 Meter. „Wenn der LKW abbiegt, ist er schon lange am Spiegel vorbei", so Neumann.

Illemann: „Kein Allheilmittel"


Dem schloss sich auch Bürgeramtsleiter Jörn Illemann an. Er stellte klar: „Der Trixi-Spiegel ist kein Allheilmittel." Er diene ausschließlich LKW-Fahrern lediglich dazu, dass man Fahrradfahrer im toten Winkel sehen kann, allerdings wenn beide Verkehrsteilnehmer stehen. Dies sei in der Lessingstadt nur bedingt möglich, da Fahrradfahrer an Wolfenbütteler Kreuzungen oft eine geringe Vorlaufzeit haben. Klaus-Dieter Heid erwiderte allerdings: „Natürlich denken wir nicht, dass es sich hierbei um ein Allheilmittel handelt. Aber es könnte ein Mittel sein, um die Verkehrssicherheit zu verbessern." Diese Meinungen teilten die anderen Fraktionen nicht und lehnten den Antrag daher einstimmig ab.

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