Sonne satt: Nicht übertreiben!

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke – Hoch Yasmine beglückt uns in den Ferien mit Sommerwetter pur. Urlaub und Sonne, eine echte Traumkombination. Damit die nicht zum Alptraum wird, sollte man einen Grundsatz bei diesem Wetter bei allen Tätigkeiten beachten: Nicht übertreiben!

Hitzekollaps, Hitzschlag und Sonnenstich können sonst die Folge sein. Ursache für einen Kollaps ist ein zu großer Flüssigkeits- und Mineralstoff-Verlust. Bei körperlicher Anstrengung nimmt der Flüssigkeitsverlust weiter zu. Die Körpertemperatur steigt, die Gefäße erweitern sich, und das Blut sackt in die Beine. Dies kann zum Blutdruckabfall mit Bewusstseinsverlust führen. Akut hilft die "Schocklage" mit erhöhten Beinen, danach muss der Flüssigkeitsverlust behutsam ausgeglichen werden.

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Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke sorgen auch im Klinikum Wolfenbüttel für mehr Patienten. Foto:



Wenn die Hitzewelle kommt, merkt das auch das Wolfenbütteler Klinikum. Nicht nur, weil die Mitarbeiter schneller ins Schwitzen kommen, auch die Anzahl der eingelieferten Patienten mit Kreislaufproblemen steigt rapide an. Dies bestätigt Klinikum-Geschäftsführer Axel Burghardt gegenüber unserer Online-Tageszeitung. "Die Einlieferungen liegen über dem Durchschnitt", sagt er. Rund 80 Patienten mussten beispielsweise an den vergangenen beiden Wochenenden behandelt werden.  Häufige Ursachen seien zu schweres Essen oder zu wenig Flüssigkeitsaufnahme. "Trinken Sie viel Wasser", rät er den Wolfenbüttelern bei diesen Temperaturen, "und lassen Sie es langsam angehen." Durch das Schwitzen verliert der Körper Feuchtigkeit. Deshalb ist es im Sommer umso wichtiger, viel zu trinken, und zwar über das normale Maß von zwei Litern am Tag hinaus. Auch beim Essen gilt es, den hitzestrapazierten Körper zu schonen. Auf dem Speiseplan sollten vor allem leicht verdauliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst, helles Fleisch sowie Fisch stehen. Sie belasten den Kreislauf weniger als schwere, fettreiche Speisen. Verteilen Sie mehrere kleinere Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag. Dann hat der Körper mehr Zeit, sie zu verarbeiten.

Lebensgefahr kann beim Hitzschlag bestehen - ein Wärmestau, bei dem die Körperkerntemperatur auf über 40 Grad ansteigt. Deutliche Warnzeichen dafür sind Benommenheit, Schwäche, Schwindel und Übelkeit. Enge Kleidung sollte dann geöffnet werden und der überhitzte Körper sollte mit feuchten Tüchern sachte abgekühlt werden. Auf keinen Fall sollte eine eiskalte Dusche genommen werden. Im Extremfall kann es zur Bewusstlosigkeit oder zu Krämpfen kommen - ein lebensbedrohlicher Notfall. Dann sofort den Rettungsdienst verständigen!

Der Sonnenstich betrifft besonders oft Kleinkinder und Menschen mit wenig Haupthaar. Bei direkter Sonneneinstrahlung auf den Kopf erwärmt sich das Gehirn und schwillt an. Der steigende Hirndruck reizt die Hirnhäute, was sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit bemerkbar macht. Betroffene müssen sofort in den Schatten gebracht, mit erhöhtem Kopf flach gelagert, Stirn und Nacken mit feuchtkalten Tüchern gekühlt werden. Bei Kindern kann eine Klinikeinweisung nötig sein. Bei Kleinkindern kann es nämlich einige Stunden später plötzlich zu Erbrechen und Fieber kommen. Auch dann sollte der Rettungsdienst benachrichtigt werden.

Nicht jeder kann bei diesen Temperaturen am See relaxen oder im Eiscafé schlemmen. Die große Mehrheit muss im Büro schwitzen. Und da kann es bei der aktuellen Hitze schon sehr unangenehm sein. Erfrischung bringen dann zum Beispiel ein angefeuchtetes Tuch für den Nacken oder ein kurzer, kühler Wasserstrahl für die Handgelenke. Einen Anspruch auf Hitzefrei oder eine Klimaanlage haben die Angestellten allerdings nicht…


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