Die SPD-Landtagsfraktion übt scharfe Kritik am Umgang der Landesregierung mit dem Staatswald. „Die CDU/FDP-Landesregierung lässt unsere Wälder durch die Landesforsten unverblümt zum Ausverkauf anpreisen“, kritisierte der forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ronald Schminke, heute in Hannover. „Mit der öffentlichen Ansage, nur noch bis Jahresende könne Wald von Privaten erworben werden, wird mit voller Absicht Torschlusspanik bei willigen Käufern erzeugt, um nochmal schön Kasse zu machen“, sagte der SPD-Politiker.
Seit der Umstrukturierung der Landesforsten in eine Anstalt des öffentlichen Rechts seien die streng ökonomische Ausrichtung der Waldbewirtschaftung und zunehmende Waldverkäufe an Private zu beobachten gewesen. „Der Wald in Niedersachsen ist zu etwa 30 Prozent öffentliches Gut“, erläuterte Schminke. In früheren Zeiten sei der Wald in guten Händen gewesen. Nach der Umstrukturierung hätten die Landesforsten knallharte Finanzvorgaben der Landesregierung erhalten. Hierunter habe die Selbstverpflichtung der Forst zur „Langfristig ökologischen Waldentwicklung“ (LÖWE) gelitten. „Auf LÖWE konnte man immer vertrauen“, so Schminke. Daher habe man auch bewusst Schutzgebietsausweisungen im Wald hintenan gestellt. „Das wirkt sich nun verstärkt nachteilig aus, denn einen Wald ohne Schutz kann man besser verkaufen“, erklärt Schminke. Er fordert die Landesregierung auf, den Schlussverkauf des Tafelsilbers „Wald“ einzustellen.
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