SPD: Gauselmann und die FDP - "Geruch von Leistung und Gegenleistung"




Das heutige überraschende Eingeständnis des Spielautomaten-Unternehmers Paul Gauselmann, wonach hinter dem finanziellen Engagement bei zwei FDP-eigenen Firmen tatsächlich die Gauselmann AG stecke, wirft nach Ansicht des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Schostok, ein bezeichnendes Licht auf das Verhältnis von FDP und Glücksspielindustrie. „Bislang konnte man davon ausgehen, dass Liberale und Glücksspiellobby lediglich gemeinsame Interessen vertreten. Nachdem feststeht, dass der Chef der Gauselmann-Gruppe und Vorsitzende des Verbandes der Automatenindustrie direkt Geld zu FDP-Firmen zugeschossen hat, riecht es nach Leistung und Gegenleistung“, sagte Schostok in Hannover.

Auch wenn der Gauselmann-Deal, der vor rund zwei Wochen von Journalisten des WDR-Magazins „Monitor“ aufgedeckt worden war, vermutlich nicht direkt mit Niedersachsen zu tun habe, sei die besondere Nähe der Liberalen zur Glücksspielindustrie auch hierzulande zu beobachten gewesen. „Im Zusammenhang mit der Reform des Glücksspielstaatsvertrages war Wirtschaftsminister Bode negativ als eindeutiger Lobbyist der Glücksspielindustrie aufgefallen. Unvergessen ist auch sein instinktloses Verhalten im Frühjahr 2011, als er sich von der Glücksspiellobby einen Sylt-Aufenthalt bezahlen ließ.“

Schostok forderte Niedersachsens FDP-Landeschef, Umweltminister Stefan Birkner, dazu auf, zu erklären, ob und wenn ja in welcher Weise auch die niedersächsischen Liberalen vom Geldsegen eines Herrn Gauselmann profitiert haben. Schostok: „Die Art und Weise, in der die FDP ihre zeitweilige Machtposition dazu missbraucht, ihrem Klientel dienstbar zu sein, ist langsam abstoßend.“


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