[image=5e1764ac785549ede64cc8d0]Der Bestand der DRK-Tafel in der Wolfenbütteler Harzstraße ist nach wie vor unsicher. Diese Information gab Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbands, dem SPD-Stadtverband um den Vorsitzenden Falk Hensel. Die Sozialdemokraten veranstalten ihr Sommerprogramm mit mehreren Zielen in der Stadt. In der Tafel informierten sie sich mit interessierten Gästen.
Ring machte klar, dass sich die Tafel auf zwei Standbeine stützt. Zum einen stellt sie mit ehrenamtlichen Kräften die Unterstützung von rund 1000 bedürftigen Menschen sicher, indem sie Lebensmittelspenden einsammelt, sortiert und verteilt – eben über die Ausgabestelle in der Harzstraße.
Die erforderlichen Mittel kommen auch dadurch zusammen, dass die Ausgabestelle als Einsatzort der Zukunftsfabrik (ZF) eingerichtet ist. Diese Kooperation von DRK und Diakonie sorgt für die Fortbildung von Ein-Euro-Kräften. „Hier werden sie geschult, zum Beispiel in Lebensmittelkunde, Hygienevorschriften und Kundenumgang“, sagten Ring und Horst Rimke, Bereichsleiter der Tafel. Doch diese Seite der sozialen Einrichtung sei nun gefährdet. „Das zweite Standbein wird uns gerade von Frau von der Leyen weg geschlagen“, kritisierte Ring. Die entsprechenden Bundesmittel würden drastisch gekürzt. „Dabei haben wir derzeit in der ZF eine Vermittlungsquote von 28 Prozent – das ist ein Spitzenwert.“
Die Tafel benötige an der Harzstraße rund 10.000 Euro für die Miete. „Wir können natürlich auch an den Exer umziehen, wo das Kühllager und die Sortierung der Tafel sind“, erklärte Ring. Eigentlich habe man sich aber bewusst für eine Ausgabestelle in der Stadt entschieden. „Wir wollen nicht, dass sich die Bezieher abgeschoben fühlen. Darum freuen wir uns auch, dass die Ausgabestelle aussieht wie ein normaler Laden.“ nun sollen Gespräche mit Sponsoren und Kommunen folgen. „Wir wollen ausloten, wer uns bei der Miete helfen kann.“
Das fordert auch Hensel. „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist ausgesprochen wertvoll und darf nicht einfach aufhören“, betonte der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands. „Aber wir müssen daran arbeiten, dass es gar nicht erforderlich ist, eine Tafel zu betreiben.“ Besonders bedrückend sei, dass sich die Zahl der Hilfebedürftigen in den vergangenen Jahren nicht reduziert habe. „Und das, obwohl die Wirtschaft in Deutschland bekanntlich viel Fahrt aufgenommen hat.“ Hensel forderte, die Bundesregierung müsse ihre Sparpläne im Sozialbereich überdenken.
Zum Foto: In der Tafel-Ausgabestelle Harzstraße informierten sich rund ein Dutzend Menschen über die Lage. Anleiterin Marita Hansen (rechts) und Tafel-Bereichsleiter Horst Rimke (daneben) schilderten Falk Hensel (Vierter von rechts), dem SPD-Stadtverband und seinen Gästen die Probleme der Finanzierung.
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