Wolfenbüttel. Sie ist bisher ein Unikat in Wolfenbüttel – und wohl auch in der Region. Die am Donnerstag abgenommene neue Wärmepumpen-Lüftungsanlage auf dem Dach der sogenannten „Neuen Sporthalle“ der Großen Schule. Die Stadt Wolfenbüttel hatte sie im Kontext der Energiekrise im vergangenen Jahr beauftragt und planen lassen. Nun läuft sie und soll als Pilotprojekt für ähnliche Sanierungsfälle wichtige Erkenntnisse bringen. Dies teilte die Stadt mit.
Mit der sogenannten RLT-Anlage betritt die Stadt nämlich Neuland in diesem Bereich. Die bisherige Be- und Entlüftungsanlage der Sporthalle aus dem Jahr 1984 verfügte weder über einen Umluftbetrieb noch über eine Wärmerückgewinnung. Die Lufterwärmung erfolgte daher bisher über ein Pumpenwarmwasserheizregister. Dieses Heizregister wurde mit Warmwasser aus dem bestehenden Heizsystem versorgt. Das Warmwasser wiederum wurde über einen Gasheizkessel erzeugt – besonders energieeffizient war das bisherige System somit nicht.
Anders die neue RLT-Anlage. Diese ist nicht nur intelligent über CO2-Sensoren gesteuert (wodurch die Anforderungen an Lüftung und Luftreinigung zur Reduktion des Infektionsrisikos über den Luftweg erfüllt wird), und somit bei geringer Belegung nur minimal mechanisch belüftet und erst bei maximaler Belegung in den Volllastbetrieb (9000 Kubikmeter/Stunde) geht. Technisch wird die höchste Wärmerückgewinnungsklasse erreicht. Somit ist die Anlage besonders energieeffizient. Im nächsten Schritt soll eine Photovoltaikanlage dann auch noch den größten Teil des benötigten Stroms für die vier verbauten Wärmepumpen liefern. Der benötigte Strombedarf wird – wie bei allen städtischen Gebäuden – schon jetzt in Form von „Ökostrom“ gedeckt, daher konnte somit die erste klimaneutral betriebene Sporthalle in Wolfenbüttel realisiert werden.
Teilfinanzierung durch den Bund
Die Kosten für Anlage und (Um)Baumaßnahmen an und in der Halle belaufen sich auf rund 620.000 Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat eine Zuwendung in Höhe von bis zu 124.000 Euro bewilligt. Die Stiftung Zukunftsfonds Asse fördert die Umsetzung mit 25.000 Euro. Bürgermeister Ivica Lukanic dankte bei der Abnahme allen am Projekt Beteiligten für die sehr gute Arbeit. Schulleiterin Ute Krause lobte das Engagement der Stadt in Sachen Klimaschutz.
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