Wolfenbüttel. Die politische Bühne in Wolfenbüttel bekommt eine neue Dramaturgie. Das Geheimnis um das vor kurzem im Internet aufgetauchte "Bündnis unabhängiger Wähler" wurde am heutigen Freitag gelüftet und sorgt sogleich für einen Paukenschlag. Der 2018 aus Protest aus der CDU ausgetretene Wolfenbütteler Bürgermeister Thomas Pink, hat nun zusammen mit anderen bekannten Wolfenbütteler Gesichtern diese neue politische Gruppierung gegründet.
"Klares Ziel" des Bündnisses sei es, sich bei der Kommunalwahl 2021 sowohl für Stadtrat als auch den Kreistag mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten um Sitze zu bewerben. Dies teilt das Bündnis in einer Presseinformation mit. Zudem wolle man einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters stellen. Wer diese Position übernehmen soll, teilte das Bündnis nicht mit. Als sicher gilt jedoch, dass Thomas Pink nicht wieder antreten wird. Das hatte er bereits zu Beginn seiner laufenden Amtszeit öffentlich und mit Nachdruck ausgeschlossen.
Neben Pink gibt es aber auch weitere Namen die überraschen dürften. So gehören auch der Geschäftsführer des Klinikums Wolfenbüttel, Axel Burghardt, die Inhaberin des KOMM Beach Clubs und des neuen Ratskellers, Nina Heptner, der Vorsizende des Präsidiums des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel, Horst Kiehne und der Apotheker Dr. Christian Hantelmann dem Bündnis an.
Pink als politischer Berater
Offiziell gegründet habe sich das "Bündnis unabhängiger Wählerinnen und Wähler in Wolfenbüttel" am vergangenen Mittwoch. Der Vorstand besteht aus den beiden gleichberechtigten Sprechern, Martina Sharman und Dr. Christian Hantelmann, der Schatzmeisterin der Wählergemeinschaft, Mareike Hecht und dem Schriftführer Christoph Schmidt. Im Anschluss an den Beschluss über die Satzung und Beitragsordnung wurde Benjamin Höfener in den Vorstand kooptiert und wird hier für die Öffentlichkeitsarbeit und die Sozialen Netzwerke zuständig sein. Wolfgang Endert übernimmt den Bereich Wahlkampf und Veranstaltungen und Thomas Pink wurde als politischer Berater in den Vorstand berufen.
"Das Bündnis sieht sich als rein kommunalpolitische und parteipolitisch unabhängige Plattform. Geleitet durch eine bürgerlich-freiheitliche Grundhaltung wollen wir künftig die politischen Geschicke in Stadt und Kreis mitgestalten und vor allem den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der Stadt voranbringen. Die sozialen Einrichtungen der Stadt, die ein wichtiger Baustein zur Daseinsvorsorge sind, wie das Klinikum, die Kinderbetreuungseinrichtungen und das Seniorenservice-Büro, sollen in städtischer Verantwortung selbstverständlich weitergeführt werden", heißt es in der Pressemitteilung.
Erste öffentliche Veranstaltung
Das Bündnis spreche sich klar gegen die Ausgliederung öffentlicher Aufgaben aus. Innenstadtgestaltung und Fragen der Wirtschaftsförderung würden wichtige Themen der Zukunft sein, genau so wie der Kulturstandort Wolfenbüttel. In den kommenden Monaten soll im Rahmen von Bürgerforen die Erarbeitung des Zukunftsprogramms für Wolfenbüttel erfolgen. Dazu wolle man Informationsveranstaltungen zu relevanten kommunalen Themen durchführen und Stammtische anbieten, bei denen interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen sind. Die erste öffentliche Veranstaltung findet am 12. November ab 16 Uhr in der "Schloß-Schänke" statt. Auch deren Inhaber Rainer Müller gehört zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses.
Eine Kurzvorstellung des Vorstandes, die Satzung, Mitgliedsanträge und die Ankündigung kommender Termine findet man auf der Internetseite https://waehlergemeinschaft-wf.de/.
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