Ukrainische Rotkreuzler lernen vom Kreisverband Wolfenbüttel

Die Reise fand in einem größeren Zusammenhang als Erfahrungsaustausch zwischen der Ukraine und Deutschland statt.

Das DRK hatte sich mit ukrainischen Folien auf den Vortrag vorbereitet. (An der Tafel: Maximilian Pink).
Das DRK hatte sich mit ukrainischen Folien auf den Vortrag vorbereitet. (An der Tafel: Maximilian Pink). | Foto: DRK

Wolfenbüttel. "Das ist für uns ein ganz besonderer Besuch." Aline Gauder war sichtlich stolz auf eine Delegation des ukrainischen Roten Kreuzes. Knapp 20 Personen aus fünf verschiedenen Oblasten besuchten den DRK-Kreisverband Wolfenbüttel – die Reise fand in einem größeren Zusammenhang als Erfahrungsaustausch zwischen der Ukraine und Deutschland statt. Eine Hälfte der Gesamtgruppe fuhr nach Bayern, die andere Hälfte kam nach Niedersachsen. Dies teilte das DRK mit.



"Und unser Landesverband hat neben Hannover, Wolfsburg und Gifhorn auch Wolfenbüttel auf die Liste gesetzt – ich glaube, wir können uns durchaus als Vorzeige-Kreisverband betrachten", erklärte Gauder als Vorständin.

Im Mittelpunkt des fünfstündigen Treffens am Exer stand die Arbeit der Wolfenbütteler zum Wohle der Menschen mit Beeinträchtigungen. Nach der Begrüßung vor dem Integrations- und Therapie-Zentrum erklärte Maximilian Pink den Aufbau des hiesigen DRK und seiner Tochtergesellschaften. Pink ist Geschäftsführer der DRK inkluzivo gGmbH und sprach gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Katharina Hefenbrock, über ehrenamtliche Tätigkeiten, über die Inklusion insgesamt sowie über die Finanzierung dieser Arbeit im Speziellen. Gastgeber und Gäste hatten mehrere Dolmetscher und Dolmetscherinnen dabei, damit ein möglichst breiter Austausch der beiden Gruppen gewährleistet war.

"Bei solchen Besuchen merkt man wieder, wie groß der Nutzen einer weltumspannenden Organisation wie des Roten Kreuzes ist", sagte Aline Gauder. Auch wenn das Kernziel des Austausches die Information über Beispiele der Rotkreuz-Arbeit hier in Deutschland war, ist sich Aline Gauder sicher: "Auch wir werden von diesem Austausch profitieren. Es ist immer gut, mal über den eigenen Tellerrand hinweg zu schauen."

Den Vorträgen schloss sich ein Rundgang durch das in Niedersachsen wohl einmalige ITZ an. "Nicht zuletzt diese Einrichtung sorgt dafür, dass Menschen mit Behinderungen in der Mitte unserer Gesellschaft ankommen und wahrgenommen werden", erklärte der Geschäftsführer. Aline Gauder erläuterte die historische Entwicklung der DRK-Tafel, von Eberts Hof, des Sozio-Med-Mobils und schließlich des Second-Hand-Shops – auch diese Einrichtungen sind längst nicht in jedem Kreisverband des Roten Kreuzes üblich.

Gäste sind zufrieden


"Uns haben der Rundgang und die Informationen hier in Wolfenbüttel gut gefallen", sagten abschließend Valentyna Pryshko aus dem Oblast Volyn, die Vizepräsidentin des ukrainischen Roten Kreuzes, sowie Oksana Beketova aus dem Oblast Saporischschja. Dieser Erstkontakt sei natürlich der wichtigste Schritt gewesen. Gleichwohl seien auch die Hinweise zu den finanziellen Förderungen des deutschen Staates für das DRK sehr hilfreich. "So etwas ist in der Ukraine bislang unbekannt."

Sehr angetan war die Delegation auch von dem DRK-System, mit dem Migranten schnell und unkomplizert eingebunden werden, zum Beispiel als Helfer in der Tafel. "Auch die Fahrrad-Werkstatt ist eine gute Idee, die wir gerne bei uns einführen würden." Gäste und Gastgeber waren sich am Ende einig, dass der frischgeknüpfte Kontakt nicht abreißen soll. "Wir planen zunächst regelmäßige Video-Konferenzen", sagte Aline Gauder. "Über weitere Besuche werden wir dann sprechen."


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