Wolfenbüttel. Der Verein ChancenGeben e.V. setzt sich im Kreis Wolfenbüttel für die Integration Geflüchteter ein. Vier Monate nach der Gründung ist er nun als gemeinnützig anerkannt. Damit kann der Verein Spenden entgegennehmen, um Projekte zur Integration zu unterstützen. Das berichtet der Verein ChancenGeben in einer Pressemitteilung.
„Die Startphase war extrem intensiv“, berichtet Vorsitzender Thomas Pink. Die Vereinsmacher haben sich von Beginn an ein umfangreiches Arbeitsprogramm verordnet, um ukrainischen Kriegsflüchtlingen den Start in Gesellschaft, Alltag und Beruf in Wolfenbüttel zu erleichtern. Beispielsweise bietet Vorstandsmitglied Tetjana Mittmann Stadt- und Betriebsführungen an. Während der Sommerferien konnten Geflüchtete außerdem bei vier Tagesausflügen den Landkreis genauer kennenlernen. Insgesamt waren dabei rund 50 Teilnehmerinnen in Kleinbussen unterwegs.
Unterstützung von der Stadt
Unterstützung kam von der Stadt Wolfenbüttel. Die Fahrzeuge stellte die Wolfenbütteler Feuerwehr zur Verfügung. Stationen mit Erklärungen zur Geschichte gab es unter anderem in Ohrum, Heinigen, der Kaiserpfalz Werla sowie - außerhalb des Kreises - in Schöningen und am Grenzmuseum in Hötensleben. Thomas Pink referierte Wissenswertes zu den einzelnen Orten, die stellvertretende Vereinsvorsitzende Larysa Tkachuk übersetzte die Informationen ins Ukrainische.
Hilfe bietet der Verein auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Larysa Tkachuk leitet bereits seit März einen kostenlosen Sprachkurs für Ukrainerinnen und Ukrainer. Dank der Unterstützung der Stadt kann der Unterricht im Verwaltungsgebäude des Klinikums stattfinden.
Schwimmkurs am Fümmelsee
Mit Hilfe des Wolfenbütteler Schwimmvereins (WSV) gab es für ukrainische Kinder zudem einen Schwimmkurs am Fümmelsee. In Kooperation mit der Polizei fand ein Informationsabend statt, bei dem zwei Präventionsbeauftragte über die Arbeit der Polizei und die Regeln im Straßenverkehr aufklärten. Während einer weiteren Veranstaltung berichtete Wolfenbüttels Schulamtsleiter Norbert Fricke über das niedersächsische Schulsystem sowie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Neben all dem unterstützte ChancenGeben auch noch von der Pop-Künstlerin Navka organisierte Hilfstransporte in die Ukraine.
Und künftig wird es wohl kaum ruhiger werden. Thomas Pink berichtet von ambitionierten Plänen. Info-Veranstaltungen, Stadtführungen und Exkursionen sollen fortgeführt werden. Außerdem will der Verein mit Hilfe eines aufwändigen Programms Qualifikationen, Fertigkeiten und Talente Geflüchteter systematisch erfassen und so deren Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern. „Das Programm heißt Check.Work. Es wird von der Stadt Wolfenbüttel unterstützt und in enger Kooperation mit der Projektagentur Wolfenbüttel organisiert“, berichtet Thomas Pink. Derzeit habe ChancenGeben ein Pilotprojekt gestartet, das von der Stadt Wolfenbüttel unterstützt werde.
Geplant ist außerdem ein Gesprächskreis zur Trauma-Bewältigung. Darüber hinaus will der Verein noch mehr Sprachkurse organisieren. Bereits im Herbst soll ein Kurs starten.
Teilnahme am Weihnachtsmarkt möglich
Im November wird sich der Verein einer breiten Öffentlichkeit vorstellen, um über das gesamte Aufgabenfeld zu informieren. Zurzeit wird über eine mögliche Teilnahme zum Weihnachtsmarkt nachgedacht. Dieses muss im Vorstand aber noch erörtert werden.
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