Verkäuferin mahnt: Dann wird es Douglas in Wolfenbüttel nicht mehr geben

Der Parfümerie-Riese Douglas betreibt in der Wolfenbütteler Fußgängerzone eine Filiale. Doch die soll laut einer dortigen Verkäuferin in Gefahr sein, wenn Kunden eine besondere Strategie ausreizen.

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Die Douglas Filiale in Wolfenbüttel.
Die Douglas Filiale in Wolfenbüttel. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Wird es die Douglas-Filiale in Wolfenbüttel irgendwann nicht mehr geben? Im Kundengespräch schlägt eine Verkäuferin Alarm.



Über 300 Filialen betreibt der Parfümerie-Riese Douglas in Deutschland. Eine davon in der Innenstadt von Wolfenbüttel. Doch eine Verkäuferin dort mahnte im Kundengespräch jetzt, dass es die Filiale hier irgendwann nicht mehr geben könnte. Zumindest dann, wenn jetzt alle Kunden einen besonderen Trick im Geschäft anwenden.

Schaufelt sich Douglas das eigene Grab?


Neben den Filialen betreibt Douglas im Internet auch einen eigenen Onlineshop. Hier kann man sich seine Beautyprodukte nicht nur direkt nach Hause bestellen, sondern auch die Verfügbarkeit von Produkten in der Filiale vor Ort prüfen und sich diese dort zur Abholung reservieren lassen. Also eine enge Verzahnung des Onlinegeschäftes mit dem stationären Angebot vor Ort. Mit einer Ausnahme: die Preise können erheblich voneinander abweichen. Wer das nicht weiß, zahlt drauf.

Ein Einkauf durch den Autor dieses Artikels hier vor Ort in Wolfenbüttel zeigte, zwischen dem Ladenpreis und dem Angebot im Douglas-Onlineshop lag eine Differenz von 13 Euro zu Ungunsten des Kunden. Nach einem Hinweis auf den hauseigenen Onlinepreis, wurde dieser zwar ohne Zögern gewährt, jedoch mit der eindringlichen Warnung "Dann wird es uns hier irgendwann nicht mehr geben!", von der Verkäuferin versehen. Schaufelt sich Douglas mit dieser Preisstrategie also ein eigenes Grab?

Auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt das Unternehmen: "Bei Douglas kommt, wie bei vielen anderen Retailern auch, ein marktübliches technologie-unterstütztes 'Dynamic Pricing' zum Einsatz. Das bedeutet, dass sich Preise regelmäßig und auf Basis verschiedenster Faktoren (z. B. Wettbewerbspreise, Verfügbarkeit) ändern können. Die Preiselastizität ist dabei im Online-Shop aufgrund des digitalen Kanals größer als in den Douglas Filialen, wodurch sich mitunter Preisunterschiede ergeben können. Wir arbeiten bereits intensiv daran, unsere Preise über alle Kanäle stärker zu vereinheitlichen und Unterschiede damit zu reduzieren."

Kunden müssen es selbst bemerken


Zudem heißt es, dass aufgrund der dynamischen Preisgestaltung die Produktpreise online nicht immer günstiger seien. Unterschiede könnten sich so in beide Richtungen ergeben oder beide Preise seien identisch. Insofern sei der Preisvergleich innerhalb der Douglas Kanäle kein fest definierter Bestandteil des Verkaufsprozesses. "Beobachten Kund*innen selbst einen Preisunterschied zwischen Online und Store, nehmen unsere Verkäufer*innen diesen Hinweis selbstverständlich auf und bieten im Store den günstigeren Online-Preis an", teilt ein Douglas-Sprecher mit.

Für den Standort Wolfenbüttel sieht man bei Douglas momentan keine Gefahr. "Es gibt derzeit keine Pläne oder Überlegungen, die Filiale in Wolfenbüttel zu schließen", heißt es. "Im Rahmen unseres erfolgreichen Omnichannel-Modells ist das stationäre Geschäft für Douglas von zentraler Bedeutung – im Jahr 2024 und auch darüber hinaus, gerade in hoch frequentierten Innenstadtlagen." Im Geschäftsjahr 2022/23 sei der Filialumsatz (netto) um 13 Prozent gestiegen, im vierten Quartal (Juli bis September 2023) um 9,6 Prozent. "Wir werden unser Filialnetz auch in Zukunft kontinuierlich weiterentwickeln; dazu gehören selbstverständlich sowohl Neueröffnungen als auch Modernisierungen bestehender Stores", so das Unternehmen abschließend.


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