Wendessen. Ortsbürgermeister Klaus-Martin Jungkurth ist sauer. Stinksauer um genau zu sein. "Warum wirft man uns in Wendessen Knüppel zwischen die Beine, wenn hier ein Norma-Verbrauchermarkt gebaut werden soll?", stellte er die Frage in der jüngsten Ortsratssitzung in den Raum.
Das Thema Verbrauchermarkt ist im Ortsrat zum echten Dauerbrenner geworden. Seit 2007 gibt es Pläne, auf dem alten Zuckerfabriksgelände einen Einkaufsmarkt zu errichten. Mittlerweile wurde dem Investor aus Uslar sogar schon eine Baugenehmigung erteilt. Die sei aber, so Jungkurth, "nichts wert". Vor wenigen Tagen habe er mit dem Investor telefoniert – und der war völlig geknickt. Gecknickt, da er zwar grundsätzlich bauen dürfte, die Erlaubnis aber mit derart vielen Auflagen verbunden sei, dass es schwer sei, eine Bank von der Finanzierung zu begeistern. So werde zum Beispiel ein Regenrückhaltebecken gefordert. "Das verstehe ich nicht", rätselt auch Jungkurth, "wenn sich Märkte in der Stadt an- oder umsiedeln wollen, dann ist das kein Problem. Da wird kein Regenrückhaltebecken zur Auflage gemacht.
Aufgrund der Auflagen gerate das ganze Projekt weiter in Verzug. "Eigentlich war ja geplant, den Bau noch vor dem Wintereinbruch hochzuziehen, um über die Wintermonate den Innenausbau voranzutreiben. Daraus wird jetzt nichts", sagt der Ortsbürgermeister. Immerhin habe ihm der Investor versichert, dass der Markt aufgrund bestehender Verträge auf jeden Fall komme – jetzt aber halt später.
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