"WF - Make it yours": Ein erfolgreiches Jahr für das Jugendparlament - Rückblende

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Der Flyer für das Brainstorming zum 2. Jugendplatz Foto:



"WF - Make it yours" lautet der Kampagnentitel des Wolfenbütteler Jugendparlaments (JUPA), mit dem sie Jugendliche motivieren wollen, sich ihre Stadt selbst zu gestalten. Die derzeit 20 aktiven Mitglieder des Jupas erhalten ihr Mandat von den Schülern ihrer Schulen. Die Bilanz des im Frühjahr zum zweiten Mal konstituierten Gremiums weist in diesem Jahr etliche Erfolge aus: sozialpädagogische Stellen in weiterführenden Schulen, ein zweiter Jugendplatz, zwei neue Mitarbeiter für die Stadtjugendpflege und eine Imagekampagne, um zu zeigen, "daß es nicht uncool ist, wenn man sich engagiert."


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Treffen für gemeinsames Brainstorming in der Kommisse Foto:



Die Kampagne soll künftig zum zentralen Aufhänger ihrer Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden, "dass die Jugend mitkriegt, was sie alles verändern könnten, wo sie teilnehmen könnten," erklärt Andrea Witowski, die stellvertretende Vorsitzende des Jupa. Sie hatte gemeinsam mit André Groß die Idee ursprünglich entwickelt als Aufruf an die Jugendlichen Wolfenbüttels, sich beim Brainstorming zur Mitgestaltung des neues Jugendplatzes einzubringen. Am 22. November fand dieses Treffen in der Kommisse statt: "es sind mehr gekommen, als wir erwartet haben," sagte Christoph Heida, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Jupas, damals.

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Direkt neben dem Skateplatz soll der zweite Jugendplatz auf ehemaligen Tennisplätzen entstehen Foto:



Die Stadt hatte nicht mehr genutzte Tennisplätze neben dem bereits bestehenden Skateplatz aufgekauft und dem Jugendparlament ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der etwa 3200 Quadratmeter großen Fläche eingeräumt. Eine an den Schulen gestartete Umfrage ergab vielfältigste Interessen. Die Topantworten der 125 Rückläufer waren Rasenflächen zum Liegen, Sitzen und Sport, ein Kiosk sowie ein Bolzplatz. Für Gerätschaften zu einzelnen Sportarten gab es ebenfalls zahlreiche Befürworter. Ziel des gemeinsamen Brainstormings im November war es, diese breite Interessenlage zu bündeln und in ein tragfähiges Gestaltungskonzept zu überführen.

Unterstützt wird die Arbeit des Jupas seit Anfang Oktober von der Stadt mit einer halben Verwaltungsstelle in der Stadtjugendpflege. Katharina Haus ist neben der Jupa-Leitung auch für die internationale Jugendbegegnung verantwortlich. "Wir sind zunächst zwei Jahre in Vorleistung getreten und haben dem Projekt Jupa über die Startphase hinweg geholfen," erläutert Stefan Fabriczek. "Jetzt hat uns die Politik für die vielen Überstunden belohnt," führt der Leiter der Stadtjugendpflege weiter aus. Die Stadt habe zudem in Form einer Jahrespraktikantenstelle im September weitere Unterstützung für die dezentrale Jugendpflege geschaffen.

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Christoph Heida (l.) bei der Gruppenarbeit Foto:



Fabriczek erzählt, daß die Gründer des Jupa, zu denen 2010 auch schon Christoph Heida gehörte, ganz konkrete Vorstellungen bezüglich der Jugendpartizipation hatten. "Sie wollten ein Vorlagerecht für alle Ausschüsse und die Möglichkeit, Anfragen an die Verwaltung zu stellen," berichtet der Amtsleiter. Und so beschloß der Stadtrat auf seiner letzten Sitzung die Einrichtung von Schulsozialarbeitern an allen Schulen. Diese erfolgreich durchgesetzte Forderung des Jupas kostet Stadt und Landkreis rund 100.000 Euro im Jahr. Bei solch einer Größenordnung wird verständlich, das Stefan Fabriczek die Zusammenarbeit auch als "Spagat zwischen Begleitung und Beeinflussung" beschreibt.

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Jessica Kiehne, Jupa-Mitglied für die Schule am Teichgarten, präsentiert Ergebnisse des Brainstormings Foto:



Bei der Mitgestaltung des zweiten Jugendplatzes geht es ebenfalls um ein Budget dieser Größenordnung. Insgesamt 60.000 Euro will die Stadt zur Verfügung stellen, "wobei bereits der Tiefbau, d.h. die Bodenentkernung, schon etwa 20.000 Euro verschlingen wird," wie Katharina Haus zu Beginn des Brainstormings erläuterte. Angeleitet vom Jupa-Vorstand Kai Musiol (16), Andrea Witowski (18) und Christoph Heida (19) machten sich am 22. November rund 20 interessierte Jugendliche Gedanken über Gestaltungsmöglichkeiten für den neuen Platz. Sie übernehmen Verantwortung für etwa 2800 in Wolfenbüttel gemeldete Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren.

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Luftaufnahme und Fotographie des neuen Jugendplatzes als Arbeitsgrundlage. Quelle: Jupa Foto: Jupa



Am Ende dieses Treffen standen sieben Wunschelemente fest, für die einzelne Arbeitsgruppen zur detaillierten Rechereche gebildet wurden. Am 13. Dezember trafen sich die Beteiligten erneut, um die Gestaltungspläne weiter zu konkretisieren. Dabei wurde eine Skizze der Tennisfelder in einzelne Bereiche für Streetsoccer, Parkour, Trampolin und Outdoorgeräte aufgeteilt. "Alles was übrig ist, wird die Chillecke mit Bäumen und Feuerstelle," waren sich die Jupas am Ende einig. Ein nächstes Treffen setzten sie für den 10. Januar an mit einer nochmaligen Ortsbegehung. Hausaufgabe bis dahin ist unter anderem die Erkundung gesetzlicher Vorschriften und Normen sowie die Recherche nach Fördergeldern und Sponsoren.

Ebenfalls im neuen Jahr wollen die Jugendlichen die Kampagne vorantreiben. Mit Unterstützung des Bildungszentrums Wolfenbüttel und  TV 38 solle ein Clip gedreht werden mit Jugendlichen aus allen Szenen. "Dafür suchen wir noch Gesichter, die sich trauen, zu sagen und zu zeigen, wie sie sich unsere Stadt wünschen," erklärt Andrea Witowski. Langfristiges Ziel sei, die Kampagne auf allen Medienplätzen zu verteilen. Wer sich für die Mitarbeit am Jupa-Clip interessiert, wird gebeten sich per Email an info@jugendparlament-wolfenbuettel.de zu melden.


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