"Wir schwitzen nicht für Mindestlohn": IG Bau fordert mehr Geld für Reinigungskräfte

"Nur wenn die Bezahlung weiter attraktiv ist, wird es Firmen gelingen, überhaupt noch Personal für die Branche zu finden", so Dieter Großmann, Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Region. Davor warnt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU warnt vor einem Rückschritt bei der Bezahlung von Reinigungskräften. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor. "Aktuell erhalten Reinigungskräfte mindestens 11,55 Euro pro Stunde – also weit mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Aber der wird schon im Oktober auf 12 Euro steigen. Passiert bis dahin nichts, würden Gebäudereinigerinnen dann mit dem absoluten Lohn-Minimum nach Hause gehen. Für die wichtige und fachliche Arbeit, die sie leisten, ist das eindeutig zu wenig", sagt Dieter Großmann, Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen.



Er fordert deshalb, dass Beschäftigte mindestens 13,73 Euro pro Stunde bekommen sollen. Eine konkrete Zahl, für die der Gewerkschafter klare Gründe nennt: "Der spezielle Branchenmindestlohn in der Gebäudereinigung lag bisher 1,73 Euro über der gesetzlichen Lohnuntergrenze. Das muss auch so bleiben. Nur wenn die Bezahlung weiter attraktiv ist, wird es Firmen gelingen, überhaupt noch Personal für die Branche zu finden", so Großmann. Die IG BAU fordert, dass gleichzeitig die Einkommen für Fachleute – etwa in der Glas- und Fassadenreinigung – deutlich zulegen.

"Wir schwitzen nicht für Mindestlohn"


Bei der letzten Tarifverhandlung am 23. Mai habe der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) jedoch "nichts vorgelegt, was auf einen schnellen Tarifabschluss hoffen lässt". Die Arbeitgeber sollten ihre Offerte nun rasch aufbessern – um Ärger mit ihren Beschäftigten zu vermeiden, so die IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen. Unter dem Motto "Wir schwitzen nicht für Mindestlohn" bereiteten sich Reinigungskräfte in der Region schon auf Protest-Aktionen vor. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 700.000 Beschäftigten gehen am 2. Juni in Frankfurt am Main in die nächste Runde. In unserer Region sind mehr als 7.500 Menschen als Reinigungskräfte beschäftigt.


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