Wolfenbüttel: Abriss oder Shopping-Center - was passiert mit der Hertie-Immobilie?

von Marc Angerstein


| Foto: Marc Angerstein



Es wäre die Weihnachtsbotschaft für die Bürger von Stadt und Landkreis Wolfenbüttel: "Meine sehr geehrten Damen und Herren, zum soundsovielten öffnet das ehemalige Hertie-Gebäude wieder seine dann erneuerten Türen und lädt herzlich zum shoppen ein." Ob dies der Inhalt eines überraschend für den morgigen Montag-Abend angesetzten Pressegesprächs sein wird, ist wohl aber Wunschdenken. Trotzdem: Ein solcher Pressetermin wurde angesetzt. 

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Rathaus Wolfenbüttel. Foto: Anke Donner



"Über die aktuellen Entwicklungen der ehemaligen Hertie-Immobilie am Standort Wolfenbüttel informieren wir in einer außerplanmäßigen Pressekonferenz", so lautet der knappe Text einer Einladung aus der Pressestelle des Wolfenbütteler Rathauses, die uns heute Nachmittag um 16.48 Uhr erreichte. Also gibt es von der Stadt Wolfenbüttel etwas zu verkünden. Es tut sich was in Sachen Hertie. Die Frage lautet nur: Was?

Durch die seit 2009 ungenutzte Hertie–Immobilie fehlt ein für den Einzelhandel in der Fußgängerzone wichtiger Ankerbetrieb zur Belebung (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). Der veröffentlichte Einstandspreis von zehn Millionen Euro erschwere zudem die geplante Revitalisierung und die Realisierung der angestrebten Umbaupläne von Investoren, berichtete unsere Online-Zeitung noch im August. Gibt es einen neuen Investor, einen der anders als die zwei Vorgänger-Investoren seine Pläne auch umsetzen wird?

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Bürgermeister Thomas Pink. Foto: Marc Angerstein)



Was für Pläne? Wird das Gebäude abgerissen, erweitert oder zum Shopping-Center umfunktioniert? Bürgermeister Thomas Pink wusste schon im August eines ganz sicher: “Aus der Hertie-Immobilie wird nie ein Shopping-Center.”

Der von ihm angeführte Grund war banal: Die dafür erforderliche Fläche von etwa 15.000 Quadrahtmetern kann das Gebäude nicht bieten. “Ich habe nichts gegen ein Shopping-Center in Wolfenbüttel, aber wir wüssten doch gerade gar nicht, wohin…” Der Innenstadt fehle eine bebaubare Fläche dieser Größenordnung.

Die Bürger sind unzufrieden und bemängeln öffentlich oder hinter vorgehaltener Hand den Zustand ihrer Innenstadt, mit einem unzureichenden Branchen-Mix in der Fußgängerzone. Deshalb wurde auch immer wieder die Forderung erhoben, die Stadt Wolfenbüttel solle etwas tun. Zwischenzeitlich gibt es eine neue Citymanagerin.

Der Stadtverwaltung wurde die Immobilie übrigens nie angeboten, erklärte der Bürgermeister noch in der Sommer-Ratssitzung. “Diese zehn Millionen Euro hätte die Stadt niemals ausgeben dürfen. Mit allen Neben-und Umbaukosten wären wir dann etwa bei 30 Millionen Euro gelandet”, so Pink. Das hätte die Stadt überfordert und solche Investitionen seien auch keinem Bürger erklärlich gewesen.

Was morgen Abend nun tatsächlich verkündet wird, bleibt abzuwarten. Stillstand? Keine Entwicklung? Keine Weihnachtsbotschaft? Oder wendet sich für die Innenstadt Wolfenbüttels plötzlich alles zum Guten? WolfenbüttelHeute.de-Leser erfahren es hier.


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