Wolfenbüttel: Lessing soll's richten - Kulturausschuss plant Kooperationsprojekt zur Stärkung des Standorts als "Kulturstadt"

von Romy Marschall




Gestern abend hatte die Bundesakademie für kulturelle Bildung den Kulturausschuss in die Schünemann'sche Mühle eingeladen. Gemeinsam plant man ein Kooperationsprojekt zum Thema "Lessingstadt" mit allen ansässigen Institutionen. Damit soll die Stadt als Kulturstandort positioniert und gestärkt werden. Vorgestellt wurde auch das neue Logo des Lessing-Theaters Wolfenbüttel.


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Die neue Leiterin der Bundesakademie für kulturelle Bildung Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss in der Schünemann'schen Mühle nach der Sitzung des Kulturausschusses ( Foto: Romy Marschall)



Seit April diesen Jahres ist die Bundesakademie (BA) unter neuer Leitung von Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss. Sie möchte die BA jünger, präsenter und kooperativer machen und hat als Ziel "die überregionale Wahrnehmung als einzigartige Einrichtung in Deutschland und zwar vor dem Bild dieser Stadt der Kunst und Kultur." Angefangen wurde zunächst intern mit der Veränderung der Personal- und Programmstruktur, der Renovierung des Gästehauses sowie der Neugestaltung des Außenbildes. Das neue Logo symbolisiere das neue Selbstverständnis, so Reinwand-Weiss, und mache deutlich, welch zentrale Stellung die Stadt Wolfenbüttel für die Bundesakademie habe. Eigenart eines Symbols ist allerdings seine Mehrdeutigkeit und so könnte man auch von links nach rechts lesen: die BA als Zentrum Wolfenbüttels.


Einig ist sich der Kulturausschuss darüber, dass eine stärkere Vernetzung der Einrichtungen notwendig ist. Die Stadt sieht sich dabei in der Rolle des "Katalysators", betont der Ausschussvorsitzende Prof. Dr. Christoph Helm. Bürgermeister Thomas Pink schlägt vor gemeinsam am Thema "Wolfenbüttel als Lessingstadt" zu arbeiten und avisiert ein "Spitzengespräch aller hauptamtlichen Kulturvertreter" für das kommende Jahr, deren Koordinierung die Stadt übernehmen werde. Die von Reinwand-Weiss formulierte Vision, dass "alle Einrichtungen zusammen etwas veranstalten, um zu zeigen, dass wir EIN Kulturort sind" könnte mit einem solchen "Modellprojekt der Kooperation" (Helm) umgesetzt werden.

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Neues Logo des Lessing-Theaters Wolfenbüttel ( Foto: Romy Marschall)



Die Theaterleiterin Alexandra Hupp präsentierte im Anschluß an die Diskussion das neue Corporate Design des Lessing Theaters. Schräg, uni und sachlich ist das neue Logo und deutet bereits darauf hin, dass mit der Neueröffnung des Theaters auch neue Sehgewohnheiten geschaffen werden sollen. Ein bisschen aus dem Rahmen gekippt und dennoch der Tradition verhaftet. Man wolle "das Haus aufmachen, neue Signale setzen", führt Leiterin Hupp aus, "beispielsweise durch ein deutsch-türkisches Kindertheater".

Dr. Claudia Bei der Wieden (SPD) erkundigt sich, ob es in Wolfenbüttel bereits einen Kunstpreis gibt. Bürgermeister Pink antwortet: "Ideen steht nie etwas im Wege." Seitens des Gremiums wird darauf verwiesen, dass man sich im Rahmen des Kulturentwicklungskonzeptes derzeit auf Ausstellungsförderung, Katalogförderung sowie Schaffung von Räumlichkeiten verständigt habe, wobei letzteres durch den Umbau der Jahn-Turnhalle bereits umgesetzt worden sei. "Das Kulturentwicklungskonzept unterliegt aber der Fortschreibung", wie Prof. Helm noch deutlich macht.

Das Gremium spricht sich einstimmig gegen den Antrag der Verwaltung aus, die Vergabe von Kulturfördermitteln unter 2.000 Euro auf den Bürgermeister zu übertragen. Man treffe sich oft genug und es sei eben auch eine der Hauptaufgaben des Gremiums, war aus den Reihen der Mitglieder zu vernehmen.


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