Wolfenbüttel: Was für ein Theater! - Programm der Festwochen zur Wiedereröffnung des Lessingtheaters




Endlich ist es soweit: Nach zirka 2300 Tagen wird das Lessingtheater im Rahmen von herausragenden Festwochen wiedereröffnet. Eine Wiedereröffnung, die weit über die Grenzen der Region hinaus für Aufmerksamkeit sorgt. Auf dem Programm stehen weltweit erfolgreiche Produktionen wie »Eine Zauberflöte« des einflussreichen Regisseurs Peter Brook. »Nathan der Weise«, in einer Inszenierung des Berliner Ensembles unter der Regie von Claus Peymann sowie »The Ukulele Orchestra of Great Britain«. Nach wenigen Stunden waren die ersten Veranstaltungen bereits ausverkauft und die Neugier steigt, bis es endlich heißt: »Vorhang auf und Bühne frei« für das Lessingtheater Wolfenbüttel!

Das Programm der Festwochen: 

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TraumWelten ( Foto: Ralf Emmerich)



Theater Titanick inszeniert »TraumWelten« am 24. Mai 2013, ab 21.00 Uhr, Stadtgraben und Lessingtheater, Eintritt frei

Mit Amateuren aus Stadt und Region zeigt das Theater Titanick eine Inszenierung, die sich wie eine Perlenkette um den idyllischen Stadtgraben schmiegt und am Ende – in einem furiosen Finale – am Lessingtheater endet. Die Wallanlagen und der Stadtgraben sind Schauplatz für ein Szenario, in dem sich Schein und Wirklichkeit vermischen und Assoziationen von Paradies und Hölle aufeinander treffen. Das Spiel mit den vier Elementen – Erde, Wasser, Feuer, Luft – ist hier, wie in allen Titanick-Produktionen eng mit den erzählten Geschichten verbunden. Der Spaziergang durch den Park wird zu einem Erlebnis, das alle Sinne anspricht und Staunen macht. Im Anschluss an die Inszenierung öffnet das Lessingtheater zum ersten Mal seine Türen und Besucher können auf einem festgelegten Rundgang die neue Spielstätte besichtigen.

Götz Alsmann und Band entführen die Gäste nach Paris am 25. Mai 2013, 19.00 Uhr, Lessingtheater, für geladene Gäste, Verlosungsaktion von Freikarten 

Bekannte Redner, illustre Künstler und viele Überraschungsgäste eröffnen feierlich das Lessingtheater. Im Anschluss an die offizielle Eröffnung entführt Götz Alsmann und Band nach »Paris«: Es gibt musikalische Projekte, die sind in sich so stimmig, dass es einen wahrlich wundert, dass sie erst jetzt in die Tat umgesetzt wurden und das Licht der Welt erblicken. Götz Alsmanns »In Paris.« ist ein solches Projekt, ein Album als deutschsprachige Hommage an den großen französischen Chanson. Wem könnte das besser gelingen als diesem Perlenfischer aus Münster, der in seiner schalkblinzelnd-schillernden Karriere schon Dutzende und Aberdutzende musikalischer Schätze gehoben und ihnen zu neuem Glanz verholfen hat. Stets hat sich der Sänger und Pianist auch als ein Meister der Arrangierkunst erwiesen. Wer einmal die schiere Passion erlebt hat, mit der Alsmann und seine Band altgediente oder besser noch ausgediente Lieder zu neuem Leben erwecken, der weiß, dass auch Paris unter den Fittichen dieser Musiker in frischen Farben aufblüht und all die Klassiker von Charles Aznavour und Gilbert Bécaud, Charles Trenet und Henri Salvador, Serge Gainsbourg und Yves Montand all jene Bilder wachrufen, die wir mit der vielleicht schönsten Metropole Europas verbinden, als blätterten wir in einem Bildband alter Postkarten.

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Ronja Räubertochter ( Foto: Jörg Metzner)



Mit Kind und Kegel zum FamilienTheaterFest am 26. Mai 2013, 11.00 bis 18.00 Uhr, Lessingtheater, Eintritt (außer für »Ronja Räubertochter« um 16.00 Uhr - 7,- Euro) frei

Von Musikproduktionen über Figurentheater bis zu Stücken sowohl für Jugendliche als auch für die Kleinsten findet Theater in vielen Facetten und an ungewöhnlichen Orten statt: In einem Bus, einem Labyrinth, in Wintergärten und Foyers.

Auf dem Theatervorplatz zeigt das Theater Wolfsburg »Der Junge im Bus« für Kinder ab 12 Jahren. Für Kinder ab 4 Jahren spielt Stille Hunde aus Göttingen im Wintergarten »Vom Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat«. Im großen Saal trifft Ronja auf Birk in »Ronja Räubertochter« des Atze Musiktheaters aus Berlin für Kinder ab 6 Jahren. »Um Himmels Willen, Ikarus!« der Theaterwerkstatt Hannover für Kinder ab 7 Jahren erzählt vom Mythos des genialen Baumeisters Dädalus, seinem Sohn Ikarus und dem Traum vom Fliegen. Und in »Ahoi« treffen sich drei Menschen aus verschiedenen Generationen an einer Bushaltestelle. Ein erlebnisreicher Tag im Theater, für die ganze Familie!

Aus der Carnegie Hall ins Lessingtheater: The Ukulele Orchestra of Great Britain am 27. Mai 2013, 19.30 Uhr, Lessingtheater, Restkarten von 23,00 Euro bis 32,00 Euro, ermäßigt ab 18,40 Euro 

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The Ukulele Orchestra of Great Britain Foto:



Hinter dem »Ukulele Orchestra of Great Britain« verbergen sich acht Musiker, deren Arrangements von Jazz über Pop bis zur Klassik reichen und die weder vor Sinatras My Way noch vor Wagners Walkürenritt haltmachen. Frech und mit dem landestypischen trockenen Humor erobern sie ihr Publikum quer durch alle Schichten und Generationen, vom Londoner Pub bis hin zur Carnegie und Royal Albert Hall. Das Londoner Ensemble wurde im Jahre 1985 gegründet und beweist mit großer musikalischer Perfektion, dass einfach jedes Musikstück dieser Welt es wert ist, auf der Ukulele neu interpretiert zu werden! Ein urkomisches, virtuoses, klingendes, singendes, atemberaubendes und fußstampfendes Zusammentreffen von Post-Punk-Performance und unvergessenen Oldies. Das »Ukulele Orchestra of Great Britain« kombiniert Musik, britischen Humor und Popkultur auf einzigartige Weise.

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Eine Zauberflöte ( Foto: Renato Velasco



»Eine Zauberflöte« am 31. Mai, 1. Juni und 2. Juni 2013, 20.00 Uhr, Lessingtheater, Restkarten von 17,50 Euro bis 50,50 Euro, ermäßigt ab 14,00 Euro

Zum Abschied als Direktor des Théâtre des Bouffes du Nord in Paris hat Peter Brook seine individuelle Sicht auf Mozarts bekannteste Oper inszeniert, die folgerichtig bei ihm »Eine Zauberflöte« heißt. Brook wirft sämtliches Dekor, sämtliche symbolistischen Interpretationen über Bord und reduziert die Zauberflöte auf ihre Essenz, die auch in der musikalischen Begleitung deutlich wird: Klavierbegleitung statt großes Orchester. Dabei bekommen die Sängerinnen und Sänger genügend Raum, damit die bewusst gesetzten Gesten und der zurückgenommene Gesang die von Brook beabsichtigte magisch-berührende Wirkung entfalten kann. Die Leere des Bühnenraumes – einige Bambusstäbe, die sich in Wald, Waffe, Versteck, Tempeltor oder Spalier verwandeln – eine sensible Lichtregie und die Fantasie des Publikums genügen, um ein berührendes Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen.

Die Inszenierung des »Theater-Avantgardisten« Peter Brook erntete hymnische Kritiken, und ein verzaubertes Publikum bejubelte die Aufführung in Paris ebenso wie auf den Tourneen durch Europa, die USA, Kanada, Lateinamerika. Insgesamt 260 Mal war die Oper in 26 Ländern zu erleben – jedoch bisher nur einmal in Deutschland beim Bremer Musikfest 2011. Im April 2011 wurde die Inszenierung mit dem »Molière«, Frankreichs bedeutendstem Theaterpreis, in der Kategorie beste Musiktheater-Produktion ausgezeichnet.

Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing am 7. Juni 2013, 19.30 Uhr; 8. Juni 2013, 15.00 und 19.30 Uhr sowie 9. Juni 2013, 16.00 Uhr, bereits ausverkauft

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Nathan der Weise ( Foto: Barbara Braun)



»Nathan der Weise« wurde in Wolfenbüttel verfasst und 1909 zur Eröffnung des neu gebauten Stadttheaters aufgeführt. Das Berliner Ensemble unter der Leitung von Claus Peymann gastiert im Rahmen der Festwochen erstmalig in Wolfenbüttel und zeigt eine Version des Nathan, die unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 entstanden ist.

»Das Stück handelt von einem Juden, der seinen persönlichen Holocaust erlebt. Seine sieben Söhne sterben, verbrennen in einem Pogrom. Und dieser Nathan übt keine Vergeltung, keine Rache, sondern die Vernunft kehrt wieder. Und über die Vernunft das Vergeben. Und das ist die Botschaft, die dieses helle Stück in dunkler Zeit vermitteln kann. Ich denke, das muss man heute postulieren, das muss man heute predigen, damit es alle Ohren hören.«

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Vorsicht, Klassik ( Foto: Daniel Schäfer)



»Vorsicht, Klassik!« mit Dieter Hildebrandt am 14. Juni 2013, 19.30 Uhr, Lessingtheater, Restkarten von 29,00 Euro bis 38,00 Euro, ermäßigt ab 23,20 Euro

»Vorsicht, Klassik!« ist ein heiter-satirisches Konzert für sechs Cellisten und Sprecher, das die feierlich-zugeknöpfte Atmosphäre unseres klassischen Konzertbetriebes auflockern und »Beethoven & Co.« in Lachen verwandeln soll. Dies ist erklärtes Ziel von Dieter Hildebrandt und Werner Thomas-Mifune. Sechs Herren, ausgerüstet mit überraschend wandlungsfähigen Violoncelli, sind vom festen Vorsatz gepackt, die klassische Musik zu entheiligen und produktiven Unfug in ernste Stücke zu mischen. Dass der Klamauk von Intelligenz durchdrungen ist und der Spaß auch hintersinnig sein kann, verbürgen nicht zuletzt die Texte, die Dieter Hildebrandt, Inbegriff des deutschen Kabaretts, gemeinsam mit Werner Thomas-Mifune entwickelt hat.

»Jugend:Ich« des Spielclubs »Die Intendanten« hat Premiere am 20. Juni und 21. Juni 2013, 19.30 Uhr, Lessingtheater, Studiobühne, Karten 7,00 Euro, Familienkarte 24,00 Euro (4 Personen)

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Jugend-Ich ( Foto: Katharina Lienau)



Wie war ich mit 15? Wie war das mit dem ersten Kuss? Welche Träume und Hoffnungen hatte ich? Welche Musik wird mich vielleicht für immer begleiten? Jugendliche und Senioren tauschen sich aus über Phänomene und Besonderheiten ihrer Jugendzeit. Sie suchen in ihrem persönlichen Fundus nach Jugend-Geschichten und gießen diese in theatrale Form. Man erinnert sich: Was war früher genauso wie heute oder vielleicht ganz anders? Wovon haben die heutigen Oldies als Teenies geträumt und was ist daraus geworden? All dies und noch viel mehr verschmilzt zu einer bewegenden Szenen-Collage zum Thema »Jugend« auf der Bühne. In diesem Theaterclub spielen jüngere und ältere Wolfenbütteler Bürger.

Vorverkauf und Information: Theaterkasse, Stadtmarkt 7A, 38300 Wolfenbüttel, Telefon 05331 86-501 und 86-502, Telefax 05331 298112, www.lessingtheater.de

Hauptförderer der Festwochen: Stadtwerke Wolfenbüttel, STIFTUNG NORD/LB⋅ÖFFENTLICHE, 

Förderer der Festwochen: Stiftung Niedersachsen, Lions Club Wolfenbüttel, Kulturbund der Lessingstadt Wolfenbüttel e.V., Bankhaus Seeliger, Braunschweigische Landessparkasse

Partner der Festwochen: Soli Deo Gloria – Braunschweig-Festival, Lessing Akademie e. V. Wolfenbüttel


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