Zug fährt in Linienbus: Schauriges Szenario für die Feuerwehr

Die Feuerwehr wurde zu einem besonders schweren Unglück alarmiert. Am Ende gab es zum Glück keine Verletzten.

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Das Szenario: Ein Zug fährt in einen Linienbus.
Das Szenario: Ein Zug fährt in einen Linienbus. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Die Feuerwehr der Gemeinde Schladen-Werla erhielt am heutigen Samstagvormittag gegen 11 Uhr eine besonders ernste Alarmierung. Es sei bei Gielde ein Zug in einen Linienbus gefahren. Das Szenario gleicht einem Horrorfilm: überall Verletzte, alles voller Blut. Per Alarm ausgelöst wurde ein sogenannter MANV, also Massenanfall von Verletzten.



Auch wenn die Feuerwehr hier einen tatsächlichen Einsatz durchführte, handelte es sich glücklicherweise nur um eine groß angelegte Übung. Trainiert wurde für den Ernstfall. Laut Szenario sei der Zug mit dem Bus kollidiert, beide voller Passagiere. Dies wurde besonders realistisch mit echten Menschen nachgestellt, welche schauerlich mit Kunstblut hergerichtet wurden. Für die Übung kam ein alter Bus von Reisebüro Schmidt zum Einsatz, der ebenfalls für das zerstörerische Szenario vorbereitet wurde. Als Zug fungierte eine BRB-Bahn (Bayerische Regiobahn) des Typs Coradia Lint, die von Alstom zur Verfügung gestellt wurde. Für die Versorgung der "Verletzten" wurden Zelte aufgebaut.

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Die "Verletzten" wurden in Zelten vom Rettungsdienst versorgt. Foto: Anke Donner



Großaufgebot an Einsatzkräften


Alarmiert wurde die gesamte Feuerwehr der Gemeinde Schladen-Werla. Vertreten war zudem der Fachzug Technische Hilfeleistung von der Kreisfeuerwehrbereitschaft mit zwei Fahrzeugen aus Linden und einem Fahrzeug aus Groß Stöckheim und dem Rüstwagen der Feuerwehrtechnischen Zentrale Schladen. Ebenfalls kamen unzählige Rettungswagen, so war ein Großaufgebot an Rettungspersonal vor Ort. Hier kamen Fahrzeuge unter anderem aus Braunschweig, Helmstedt, Goslar und Salzgitter. Für eine derartige MANV-Lage seien in der Realität 20 bis 25 Rettungswagen vorgesehen, wie die Einsatzkräfte vor Ort erklärten.

Etliche Passagiere mussten von den Einsatzkräften versorgt werden.
Etliche Passagiere mussten von den Einsatzkräften versorgt werden. Foto: Anke Donner



Aktualisiert: Weitere Details zum Einsatz


Wie Abschnittsleiter West Alexander Steek nach dem Einsatz berichtete, sei man mit dem Ergebnis zufrieden. Er lobte die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte. "Darauf könne man wirklich stolz sein", so Steek. Der Einsatz war mit Alarmierung kurz vor 11 Uhr gestartet und zog sich bis circa 13:30 Uhr. Es waren insgesamt fast 300 Personen an der Übung beteiligt gewesen. Rund 80 Darsteller hatten sich für das Einsatzszenario zur Verfügung gestellt. Darunter Freiwillige und Kameraden der Feuerwehr. Neben den bereits benannten Einsatzkräften waren auch 20 Notfallseelsorger vor Ort. Der Fachzug I&K (Information und Kommunikation) setze eine Drohne ein, um einen "Vermissten" zu finden. Unterstützt wurde der Einsatz aus der Luft auch von einem Hubschrauber der Bundespolizei. Da auch zwei "Tote" Teil des Geschehens waren, kam das Bestattungsinstitut Mull hinzu.

Das Areal wurde von Landwirt Robert Vorlop zur Verfügung gestellt, auf dessen Hof dann auch die Versorgung der Einsatzkräfte und die Nachbesprechung stattfand.


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