Eisenbahnerin mit Herz: Claudia Menges legt Extrameile für Fahrgäste ein

Als zwei junge Männer ihren Anschlussbus verpassten, fuhr die Zugbegleiterin ihre Fahrgäste bis vor die Haustür. Dafür wurde sie nun ausgezeichnet.

Claudia Menges ist Eisenbahnerin mit Herz
Claudia Menges ist Eisenbahnerin mit Herz | Foto: erixx GmbH

Wolfburg. Wie die erixx GmbH mitteilte, wurde Mitarbeiterin Claudia Menges nun als "Eisenbahner mit Herz“ ausgezeichnet. Die Fahrgastbetreuerin hatte zwei jungen Fahrgästen einen ganz besonderen Service geboten, als diese nicht zu ihrem Zielort gelangen konnten.


„Das Besondere im Alltäglichen finden – darum geht es vielen Menschen. Und darum geht es auch beim „Eisenbahner mit Herz“. Es geht darum, ganz besondere Menschen auszuzeichnen, die im Alltag der Eisenbahn etwas ganz Besonderes geleistet haben. Viele Mitarbeitende von metronom sagen immer wieder, wenn es um die Auszeichnung „Eisenbahner mit Herz“ geht: „Was soll ich denn Besonderes geleistet haben? Ich mache doch einfach nur meinen Job.“ So eigentlich auch Frau Menges. Und trotzdem ist sie zur Bundessiegerin 2021 gekürt worden", teilte die erixx GmbH mit.

Was war passiert?


Ferdinand Wanzek ist Fahrgast im enno, einem Verkehrsnetz von metronom, und an einem späten Abend im August 2020 unterwegs ins heimische Wolfsburg. Schon beim Einstieg in den enno sei ihm die freundliche Art der Zugbegleiterin Claudia Menges aufgefallen. Es kommt wie so oft – nämlich anders: der enno muss wegen eines Unfalls auf der Strecke kurz vor Braunschweig außerplanmäßig halten.

Claudia Menges geht durch die Reihen und informiert alle Reisenden persönlich über den Grund. Der Bahnhof Braunschweig bleibt gesperrt. So fährt der Zug zurück Richtung Hildesheim und hält in Lengede. Dort steigen die Reisenden nach einer Stunde Wartezeit in einen Schienenersatzverkehr-Bus zum Hauptbahnhof Braunschweig.

Der noch minderjährige Fahrgast Ferdinand Wanzek und zwei 17-jährige Mädchen müssen allerdings weiter Richtung Wolfsburg beziehungsweise Watenbüttel. Inzwischen ist es schon nach Mitternacht. Glücklicherweise kann der Busfahrer die beiden Mädchen auf dem Weg ins Depot zu Hause in Watenbüttel absetzen und dabei auch noch über Wolfsburg fahren. Blieb noch Ferdinand, dessen Anschlussbus in Wolfsburg nicht mehr fährt, und er somit 40 Minuten durch die Nacht laufen müsste, um nach Hause zu kommen. Auch ein weiterer Fahrgast, der kein Deutsch spricht, muss in einen anderen Teil der Stadt und bekommt keinen Bus mehr. Claudia Menges fasst sich ein Herz und fährt beide in ihrem privaten Auto mitten in der Nacht nach Hause – mehr als eine Extrameile!

Ein ganz besonderer Service


"Wir von metronom finden: es ist etwas ganz Besonderes, wenn Mitarbeitende Fahrgäste mitten in der Nacht, mit Ihrem privaten Fahrzeug, nach Dienstschluss, sicher nach Hause bringen. Unsere Fahrgastbetreuer wissen es besser als jeder andere, mit welchen Herausforderungen wir bei der Eisenbahn jeden Tag zu kämpfen haben: überlastete Strecken, knappe Anschlüsse, die richtige Information zur richtigen Zeit. Da kann einem schon mal die gute Laune vergehen", zeigt sich das Unternehmen stolz.

Es gebe nicht viele Menschen wie Claudia Menges, die eine so grundsätzlich fröhliche, hilfsbereite und positive Ausstrahlung und Lebenseinstellung hätten wie sie. Egal was passiert. Claudia Menges packt an und hilft, wo es nötig ist. Und zeigt ihren Fahrgästen bei metronom und enno, worum es eigentlich geht: Service, Fröhlichkeit und unbeirrbaren Optimismus in jeder Situation. Wenn alles glatt läuft,
können das viele. Aber in der Krise zeigt sich der wahre Charakter. Und den hat die Preisträgerin bewiesen: sie hat Ihre Fahrgäste davor bewahrt, durch die Kälte zu irren, weil es auf der Strecke gerade hakte.

"Unsere Fahrgäste erwarten jeden Tag pünktliche, saubere Züge und freundlichen Service. Da kann einem aber schon mal ein umgestürzter
Baum, ein defektes Stellwerk oder ein Unfall dazwischenkommen. Und dann ist es das Besondere im Alltäglichen, wenn Frau Menges und alle anderen Preisträger des Wettbewerbes „Eisenbahner mit Herz“ heute und in den vergangenen Jahren einfach das tun, womit in dem Moment niemand rechnet: helfen, kümmern und eine Lösung finden. Das ist Eisenbahnfahren mit Herz und dafür danken wir Frau Menges und allen anderen Preisträgern im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von metronom und enno sowie allen Fahrgästen von ganzem Herzen", dankt das Unternehmen.


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