Forschungsprojekt mit der Stadt Wolfsburg abgeschlossen


Wolfsburg, Wohnhöfe der Innenstadt, Durchgang in den Innenbereich. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. In einem umfassenden Forschungsprojekt hat das Institut für Geschichte und Theorie der ETH Zürich untersucht, wie städtebauliche Zeugnisse des 20. Jahrhunderts als erlebbares Ganzes erhalten werden können. Auch die Stadt Wolfsburg zählt dazu.


Neben der Betrachtung von Ensembles und Siedlungen aus ganz Europa stellen Wolfsburg und das Weltkulturerbe Le Havre die einzigen Beispiele für die Untersuchung ganzer Städte dar. Die Denkmalpflege und die Stadtplanung Wolfsburg sowie das Forum Architektur unterstützten das Forschungsprojekt, das nun publiziert wurde. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Denkmalpflege mit der modernen Stadt umgehen kann und eine Balance findet zwischen Bewahren und Gestalten.

Die neun in der Publikation vorgestellten Beispiele beziehen sich auf bauliche Ensembles, Siedlungen und Städte. Sie sind zu finden in Deutschland sowie Österreich, Großbritannien, Frankreich und in der Schweiz. Für die Autoren – Denkmalpfleger, Architekten, Stadtplaner, Bauforscher und Historiker – geht es darum, die schwierige Balance zwischen Bewahren und Gestalten zu finden. Verschiedene Autoren berichten von ihren Erfahrungen, ihren Erfolgen und ebenso von ihren Niederlagen im Umgang mit städtebaulicher Komplexität. Denkmalpflegerin Heidi Fengel, Stadtplaner Pierre Rey und Nicole Froberg, Leiterin des Forum Architektur, haben den Beitrag für Wolfsburg fachübergreifend entwickelt.

Handbuch für Denkmalpfleger, Architekten und Baubehörden


Denn Siedlungen und Städte des 20. Jahrhunderts stellen die Denkmalpflege vor große Herausforderungen. In der Planung kamen andere Parameter und Programmanforderungen zum Tragen als bei vorindustriellen Wohn- und Siedlungsformen. Eine Fülle neuer Baumaterialien und Arbeitstechniken wurde entwickelt. Gelten für Bauten und Ensembles der Moderne eigene Regeln? Unterscheiden sich die prinzipiellen Herangehensweisen im Umgang mit Objekten des 20. Jahrhunderts von denen früherer Epochen? Wie lässt sich der Zeugniswert erhalten? Immer ist hier eine ganzheitliche Betrachtung notwendig.

Nützlich ist dieses Handbuch für alle, die in Theorie und Praxis mit modernem denkmalgeschütztem Baubestand arbeiten: Denkmalpfleger, Architekten, Mitarbeiter von Baubehörden ebenso wie Eigentümer von denkmalgeschützten Immobilien. Es finden sich hier Kriterien zur Denkmalbegründung, Überlegungen zu technischen und energetischen Erneuerungen, zum Umgang mit Bauschäden, zu Um- und Ausbauvorhaben sowie Leitlinien zur Dokumentation, Renovierung, Instandsetzung und Erhaltung mit Hilfe verschiedener Tools wie Internetplattformen und -foren oder Datenbanken. Die Stadt der Moderne behandelt aktuelle Fragestellungen, für die jeweils situationsbedingt Antworten gefunden werden müssen.


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