Wolfsburg. Viele Auszubildende in der Gesundheitsbranche werden aufatmen: Die Niedersachsen-SPD hält Wort und setzt die versprochene Schulgeldfreiheit für Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Podologie rückwirkend zum 1. Januar um. Dies teilt das Büro von SPD-Landtagsabgeordneter Immacolata Glosemeyer mit.
Dafür stellt das Land in diesem Jahr Mittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum Jahr 2021 wird dieser Betrag auf rund 20 Millionen Euro anwachsen, wenn alle drei Ausbildungsjahrgänge Gebührenfreiheit erlangen.
„Nachdem die SPD in der letzten Wahlperiode bereits die Schulgeldfreiheit in der Altenpflegeausbildung durchgesetzt hatte, haben wir uns im Rahmen des Haushaltsaufstellungsverfahrens für 2019 massiv für diese Maßnahme eingesetzt und Wort gehalten“, erklärte die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer. „In vielen Gesundheitsberufen droht ein eklatanter Fachkräftemangel, und das zum Teil hohe Schulgeld ist für viele junge Menschen ein großes Hemmnis, einen dieser Berufe zu ergreifen.“
Schulgeldfreiheit ein Herzensanliegen
In der sozialdemokratischen Fraktion übt Glosemeyer das Amt der jugendpolitischen Sprecherin aus. Der Wolfsburgerin war die Schulgeldfreiheit in den Gesundheitsberufen ein Herzensanliegen, für das sie sich lange Zeit engagiert hat. „2013 haben mir Schülerinnen und Schüler der Altenpflegeschule der Diakonie in der Nordstadt von den Herausforderungen ihres Arbeitsalltags berichtet. Auch den angehenden Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden sowie Podologen wird in ihrer Ausbildung viel abverlangt. Mir war schon damals klar, dass auf die Schulgeldfreiheit in der Altenpflege die Schulgeldfreiheit für die Gesundheitsberufe folgen muss. Wenn man in Wolfsburg einen Termin bei einem Ergotherapeuten benötigt, muss man aufgrund des Fachkräftemangels aktuell längere Wartezeiten in Kauf nehmen.“
Ursprünglich war diskutiert worden, die Schulgeldfreiheit für angehende Auszubildende ab dem 1. August 2019 einzuführen. Glosemeyer und die SPD konnten sich jedoch mit ihrer Forderung durchsetzen, all jenen Auszubildenden, die ihre Ausbildung bereits ab dem 1. Januar 2019 begonnen haben, ihre Schulgeldzahlungen rückwirkend zu erstatten. Dies sei aus haushaltsrechtlichen Gründen jedoch erst Anfang 2020 möglich, so die Landespolitikerin. Niedersachsen geht mit der Schulgeldfreiheit in Vorleistung, doch die SPD sieht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Pflicht, das Schulgeld, wie von Seiten des Ministeriums angekündigt, bundesweit zu übernehmen und entsprechend zu finanzieren.
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