„Jugendnetzkarte“ soll Mobilität verstärken

von Eva Sorembik


Falko Mohrs setzt sich für die Einführung der „Jugendnetzkarte“ ein. Symbolbild: Magdalena Sydow
Falko Mohrs setzt sich für die Einführung der „Jugendnetzkarte“ ein. Symbolbild: Magdalena Sydow | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Jederzeit kostenlos Busfahren – das sollen in Zukunft Kinder und Jugendliche in Wolfsburg können. Denn die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion beantragen die Einführung einer so genannten „Jugendnetzkarte“. Der Antrag steht heute auf der Tagesordnung des Schulausschusses.






Die „Jugendnetzkarte“ soll ab 2018 für alle Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 22 Jahren, beziehungsweise Schüler und Auszubildende gelten. Die Verwaltung soll deshalb jetzt die Kosten für die Einführung prüfen und verschiedene Umsetzungsvorschläge unterbreiten.

„Junge Menschen sollen unabhängig von ihrer finanziellen Situation in der Lage sein, sich in der Region Wolfsburg-Braunschweig frei zu bewegen. Dabei ist es egal, ob sie eine Ausbildung in Wolfsburg absolvieren, zum Studium nach Braunschweig fahren oder an einem Freiwilliges Sozialen Jahr im Nachbardorf teilnehmen“, erläutert Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Falko Mohrs (SPD). Denn Mobilität soll ohne unüberwindbare bürokratische Hürden zugänglich sein, finden die Sozialdemokraten.

„Gerade Schüler, die aus Familien mit geringerem Einkommen stammen oder selbst über sehr wenig Geld verfügen, sind oft finanziell nicht in der Lage, sich uneingeschränkt in der Region zu bewegen“, weiß Schulausschuss-Vorsitzende Christa Westphal-Schmidt (SPD) und fügt hinzu: „Mit der Einführung der Jugendnetzkarte soll die individuelle Mobilität – unabhängig vom sozialen Status – in der Region für Schüler verstärkt werden. Mit unserem Vorschlag sorgen wir dafür, dass bereits im nächsten Jahr ein Großteil der Oberstufenschüler an den allgemein- und berufsbildenden Schulen von einer kostenfreien Schülerbeförderung profitieren könnte.

Aktualisiert


Im heutigen Schulausschuss ließ Falko Mohrs auch sogleich über den Prüfantrag abstimmen. Während das Gros der stimmberechtigen Ausschussmitglieder den Antrag nicht nur begrüßte, sondern gar als "nicht weit genug" oder "nur ein kleiner erster Schritt" bezeichnete, verwehrte sich die CDU-Fraktion. Für Christine Fischer, CDU, sei der Vorschlag schlicht nicht wirtschaftlich: "Ich höre immer nur 'kürzen, kürzen, kürzen'. Da finde ich den SPD-Antrag an dieser Stelle unpassend." Werner Reimer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender CDU, schob direkt nach: "Wir haben momentan andere, größere Probleme. Ein Defizit im Haushalt, Mehrbedarf an Kitas, da gibt es viele große Themen." Am Ende wurde mit zehn zu zwei für den Antrag gestimmt. Die Verwaltung wird nun also die Machbarkeit des SPD-Vorschlags prüfen.




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