Kritik am Alkoholverbot am Allersee

Die Verwaltung mache aus einer Mücke einen Elefanten, kritisieren die Jungen Liberalen. Die Polizei widerspricht.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg hat vergangene Woche in Absprache mit der Polizei ein zeitweises Alkoholverbot am Allersee erlassen (regionalHeute.de berichtete). Dies wird nun vom Kreisverband Wolfsburg der Jungen Liberalen in einer Pressemitteilung als überzogene Maßnahme kritisiert. Die Polizei sieht dies allerdings anders.


Das Alkoholverbot am Allersee gilt zunächst bis Ende August und nur zu bestimmten Zeiten am Wochenende. Den Jungen Liberalen geht es dennoch zu weit. „Die Verwaltung macht bei dem Thema aus einer Mücke einen Elefanten“, erklärt Kreisvorsitzender Mats-Ole Maretzke und führt weiter aus „Mit diesem Verbot wird die Freiheit aller Bürgerinnen und Bürger jeden Alters eingeschränkt“. Aus Sicht der JuLis bestehe keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, wenn jemand in der Öffentlichkeit mit Freunden ab und an ein Bier trinke, auch zu Corona-Zeiten.

Freiheitsrechte contra Fehlverhalten einzelner


Die Jungen Liberalen seien außerdem davon überzeugt, dass sich die große Mehrheit verantwortungsvoll und rücksichtsvoll im öffentlichen Raum bewegen könne und werde. Um ein tatsächliches Fehlverhalten zu sanktionieren, habe die Polizei das Mittel des Platzverweises. Dies sei in der Vergangenheit völlig ausreichend gewesen und werde auch in Zukunft genügen. „Es sollte immer genau abgewogen werden, ob die Freiheitsrechte der gesamten Bevölkerung eingeschränkt werden, nur weil sich ein sehr geringer Teil nicht an die Vorschriften hält“, sagte Mats-Ole Maretzke abschließend.

Die Polizei widerspricht dieser Ansicht. Das Alkoholverbot sei in jedem Fall verhältnismäßig, betont Polizeisprecher Sven-Marco Claus auf Anfrage von regionalHeute.de. Zum einen gelte das Alkoholverbot nur zu stark begrenzten Zeiten, sodass man durchaus die Gelegenheit habe, im Allerpark in Ruhe ein Bier zu trinken. Zum anderen sei die Lage in der jüngeren Vergangenheit mehrfach eskaliert. Größere Gruppen hätten sich dort getroffen und es sei zu Gewalttätigkeiten gekommen. Als die Polizei dann eingetroffen sei, wurde diese angegriffen. Das Mittel des Platzverweises reiche da nicht mehr aus, so Claus.


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