Kritik an der Kürze der Kranzniederlegung


Stele am Laagberg. Foto: Bernd Dukiewitz
Stele am Laagberg. Foto: Bernd Dukiewitz | Foto: Bernd Dukiewitz

Wolfsburg. Die Redaktion von regionalHeute.de erreichte folgendes Statement von Ortsratsmitglied Sven Ulf Weilharter aus Wolfsburg Mitte. Dieses veröffentlichen wir ungekürzt und unkommentiert.


Sehr geehrter OB Herr Mohrs,

alljährlich gedenken wir an jedem 27. Januar eines Jahres den Opfern des damals herrschenden grausamen Regimes des Nationalsozialismus in unserer Stadt, welche hier ums Leben kamen, so auch in Mitte West an der Stele Breslauer Straße, dem damaligen Standort des Männer KZ.
Ich war an diesem Tag um 9.45 Uhr an der Stele als Ortsrat mit dabei um die Toten des KZ zu ehren beziehungsweise derer zu gedenken.

Ich bin entsetzt, dass dieses Gedenken ganze fünf Minuten gedauert hat und unser Ortsbürgermeister noch nicht mal mit eingeschlossen war, die schönen Blumenarrangements an der Stele nieder zu legen?!
Die Geschichte Wolfsburg auf die Vergangenheit bezogen ist nicht rühmlich, dass ist uns allen bewusst, aber bei vielen wohl doch nicht um sich solch Blöße zu geben in fünf Minuten alles so nebenbei mal eben abzuhalten!

An solch Handlungen werde ich zukünftig nicht mehr teilnehmen, ich brauche Zeit und Innigkeit an die vielen Opfer in Wolfsburg durch den Nationalsozialismus zu gedenken, für solch Zeremonien pflege ich es, innig und ehrlich der ermordeten zu gedenken, dies ist in fünf Minuten nicht möglich! So war es lediglich eine Pflichterledigung sonst nichts, traurig!

Man hätte auch einen Blumenladen beauftragen können dort die Blumenarrangements abzulegen, wäre auch kein Gedenken gewesen! Man solle sich mal an der Gedenkstätte Wohlt in Cremlingen ein Beispiel nehmen, dort herrscht innige Anteilnahme vieler Menschen!
Haben wir das in Wolfsburg verlernt?

Sven Ulf Weilharter, Kirchenvorsteher Lukasgemeinde Wolfsburg, Ortsratsmitglied Wolfsburg Mitte West


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