Kurztrip in die mechanische Tierwelt im Stadtmuseum


Mechanische Tierwelt: Sonderausstellung eröffnet im Stadtmuseum, Vorbesichtigung mit Sebastian Köpcke, Dr. Arne Steinert, Dennis Weilmann, Monika Kiekenap-Wilhelm und Volker Weinhold Foto: Stadt Wolfsburg
Mechanische Tierwelt: Sonderausstellung eröffnet im Stadtmuseum, Vorbesichtigung mit Sebastian Köpcke, Dr. Arne Steinert, Dennis Weilmann, Monika Kiekenap-Wilhelm und Volker Weinhold Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Mit der neuen Sonderschau "Mechanische Tierwelt. Eine Fotosafari" bietet das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg ein fröhliches Ausstellungserlebnis in den Sommermonaten. Die Berliner Sammler, Fotografen und Kuratoren Sebastian Köpcke und Volker Weinhold haben eine einmalige Kollektion historischer Blechtiere von internationalen Herstellern aus der Zeit von 1900 bis 1970 zusammengetragen. Die Stadt Wolfsburg informiert in einer Pressemitteilung.


Viele der Tierfiguren versetzen sie in aufwendig inszenierten Fotografien in ihr scheinbar natürliches Umfeld. Es ist die erste Ausstellung, die sich auf diese Art mit klassischem Blechspielzeug beschäftigt. Im Stadtmuseum ist sie vom 28. Juni bis 13. Oktober zu sehen. Für einen Film mit originellen Bewegungsstudien wurden einige der Blechtiere sogar zum Leben erweckt. Über 160 der bedruckten Spielzeuge sowie 30 farbenfrohe Großfotos erwarten kleine und große Besucherinnen und Besucher im Stadtmuseum. "Natürlich haben sich unter die Blechtiere auch einige seltene Wolfsburger Blechkäfer mit vier Rädern gemischt", freut sich Kulturdezernent Dennis Weilmann.

Blechtiere sind bedrohte Spezies


Die große Zeit des Blechspielzeugs begann im ausgehenden 19. Jahrhundert. Deutschland war eine Hochburg seiner industriellen Produktion. Hersteller wiezum Beispiel Schuco, Arnold oder Gama aus Nürnberg und Fürth oder Lehmann aus Brandenburg an der Havel bedienten einen weltweiten Markt. Überaus beliebt waren Tierfiguren mit oft ausgeklügelt konstruierten Bewegungsapparaten.

In der Blechspielzeug-Renaissance der 1960er und 1970er Jahre kamen die Produkte vornehmlich aus Japan. Als dann buntes Plastik die Herrschaft in den Kinderzimmern übernahm, hatte traditionelles Blechspielzeug endgültig ausgedient. Im Begleitbuch zur Ausstellung "Mechanische Tierwelt" heißt es: "Mechanische Blechtiere gelten seither als bedrohte Spezies. Allein in der Obhut liebevoller Sammler und engagierter Museen scheint ihr Überleben gesichert."

Sebastian Köpcke und Volker Weinhold waren mit ihrer Blech-Menagerie schon in zahlreichen Museen in Deutschland, Österreich und den Niederlanden zu Gast. Auch in Wolfsburg sind sie keine Unbekannten, hier zeigten sie 2014 im Stadtmuseum eine Sammlung von Schiffsmodellen unter dem Titel "Leinen los!". Schon damals begeisterten sie mit Foto-Inszenierungen, die ihre Spielzeugschiffe auf vermeintlich großer Fahrt zeigten. Die "Mechanischen Tierwelt" verbindet nun wiederum auf humorvolle Weise Fotokunst und wertvolle Spielzeug-Antiquitäten.


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