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Manczak-Prozess: Warum schweigt der Angeklagte?

Bisher hat der Angeklagte seinen Verteidigern das Reden überlassen.

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Bisher ließ der Angeklagte Martin G. (rechts) seine Verteidiger Martin Nitschmann und Andreas Zott sprechen. | Foto: Anke Donner / Video: Anke Donner

Braunschweig/Liebenburg. Seit November steht ein 51-Jähriger Bundespolizist aus Othfresen vor dem Braunschweiger Landgericht. Er ist des Mordes an seinem besten Freund angeklagt. Vom ersten Prozesstag an schweigt Martin G. darüber, ob er Karsten Manczak ermordet hat.



Mit einer Armbrust, so vermuten es die Ermittlungsbehörden, soll der Angeklagte seinen Freund in den frühen Morgenstunden des 13. April getötet haben. Eine Leiche gibt es bis heute nicht, der Prozess vor dem Landgericht wird rein auf Indizien geführt.


Lediglich einige Angaben zu seiner Person machte der Angeklagte am ersten Prozesstag am 24. November des vergangenen Jahres. Ansonsten überließ Martin G. seinen Anwälten das Reden. Bis heute hat G. sich nicht zur Tat und den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert. Und vermutlich wird er das auch die verbleibenden Prozesstage nicht tun, sagt sein Verteidiger Martin Nitschmann im Gespräch mit regionalHeute.de am vergangenen Prozesstag.



Anwälte legen Haftbeschwerde ein


Seit knapp einem Jahr sitzt G. in Untersuchungshaft. Dieser Umstand sei inzwischen aber nicht mehr aufrechtzuerhalten, meinen seine Anwälte und legten nun Haftbeschwerde ein. Das Landgericht hat am vergangenen Freitag verkündet, dass man den Antrag auf Haftentlassung an das Oberlandesgericht verwiesen hat. Wann dort mit einer Entscheidung zu rechnen ist, sei schwer zu sagen, so Nitschmann. Es könnten mehrere Wochen vergehen. Man ginge aber von etwa zwei Wochen aus, so Nitschmann.


Familie startet Aufruf


Während der Fall vor dem Gericht verhandelt wird, startete die Familie des mutmaßlichen Opfers einen Aufruf in den sozialen Netzwerken. Darin bittet sie, bei der Suche nach Karsten Manczak zu helfen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass es zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen kommt. Daher sollen die Menschen besonders auf nachgestellte Baustellen und Bienenständen an verlassenen Kleingartenvereinen und Gebäuden sowie an Zufahrten zu Gewässern Ausschau halten. Hier werden vom Sohn des Vermissten in dessen Facebook-Post explizit die „Koldinger Teiche“ bei Hannover erwähnt.


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