Wolfsburg. Die Berliner Brücke soll wieder neu gebaut werden: Diesen Vorschlag bringt die Stadt Wolfsburg nun in die politische Beratung ein. Vertreter der Stadtverwaltung, der Ratsfraktionen und der betroffenen Ortsräte haben die Voruntersuchungen bereits diskutiert und sprechen sich für den Brücken-Neubau aus. Teil der Voruntersuchungen waren zudem ein Verkehrsgutachten sowie Teilvermessungen und Bodengutachten. Das teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemeldung mit.
„Die Berliner Brücke ist einer unserer wichtigsten Verkehrsknotenpunkte“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. "Unser Ziel ist es, den Neubau so vorzubereiten, dass bei Zeiten die neue Brücke die Alte ablöst, ohne dass eine Vollsperrung notwendig wird.“
Klarer Fahrplan für die Brücke
„Nach intensiver Prüfung haben wir nun einen klaren Fahrplan für die Berliner Brücke“, führt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide aus. „Dabei waren die wirtschaftlichen und funktionalen Kriterien ausschlaggebend. Unser Ziel ist eine sinnvolle und bedarfsorientierte Verkehrsführung. Wichtig ist nun, die Restlebensdauer soweit wie möglich zu verlängern und jetzt schon alles zu planen. Die Brücke ist weiterhin sicher, befahrbar und wir behalten den Zustand genauestens im Auge.“
Voruntersuchungen hätten ergeben, dass eine Tunnellösung wirtschaftlich nicht realisierbar sei. Die Kosten wären etwa viermal so hoch wie bei einem Brücken-Neubau. Außerdem müssten die Anschlüsse sämtlicher Verkehrsteilnehmer an einen Tunnel neu geplant werden. Da durch das Vorhaben auch der Mittellandkanal und die Bahnstrecke Richtung Berlin betroffen sind, sei eine enge Zusammenarbeit – neben Beteiligten aus Verwaltung und Politik – auch mit dem Schifffahrtsamt und der Deutschen Bahn unerlässlich. Hinsichtlich der Rad- und Fußwegführung werde zudem eine Vergleichsstudie in Auftrag gegeben. Denkbar sei neben der gemeinsamen Führung auf der Berliner Brücke auch eine eigene Brücke für Radfahrer und Fußgänger.
Belastungsfähigkeit wird geprüft
Seit dem 11. April werden zudem Kontrollarbeiten an der Berliner Brücke im Rahmen einer großen Brückenprüfung durchgeführt. Hierbei wird überprüft, wie sich die Brücke bei Belastung verhält. Das ist wichtig, um die Restlebensdauer der Brücke besser bestimmen zu können. Eine weitere Beeinträchtigung des Verkehrs auf der Brücke bringen die Arbeiten nicht mit sich. Gesetzlich gilt für Brücken ein Prüfintervall von drei Jahren – immer im Wechsel zwischen einer kleinen und einer großen Brückenprüfung. Die Stadt Wolfsburg begutachtet die Berliner Brücke jedoch in geringeren Abständen.
Neben den betroffenen Ortsräten Stadtmitte und Nordstadt findet eine Beratung der entsprechenden Vorlage in den Sitzungen des Planungs- und Bauausschusses (4. Mai) und des Finanzausschusses (11. Mai) statt. Eine Entscheidung trifft der Rat der Stadt Wolfsburg in seiner Sitzung am 17 Mai. Der angestrebte Planungsbeschluss ist jedoch noch keine Entscheidung für einen Baustart, sondern ermöglicht es der Verwaltung, die nächsten Schritte im Planungsprozess für einen Brücken-Neubau schnell und konkreter anzugehen. Alle Informationen zur Berliner Brücke gibt es auch auf wolfsburg.de/berlinerbruecke.
SPD für den Neubau
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg befürwortet in einer Pressemitteilung den Neubau der Berliner Brücke. Dieser solle nach Wunsch der Fraktion zeitnah erfolgen. Der Fraktionsvorsitzende Hans-Georg Bachmann dazu: „Der Bau der Brücke ist unumgänglich. Im Hinblick auf mögliche kurzfristige Sperrungen und größere Baustellen, die Einfluss auf den Verkehr nehmen könnten, sollten wir trotz aller Planungen bis zum Bau der neuen Brücke weitere große Projekte wie den Ausbau der Dieselstraße abgeschlossen haben.“ Die Planung zum Ausbau der Dieselstraße solle nach Wunsch der SPD-Fraktion noch in diesem Jahr starten.
Zu wenig Beachtung in der Planung der Verwaltung findet in den Augen der Fraktion derzeit noch der Fußgänger und Radfahrer-Verkehr: Bachmann weiter: „Die Lösungen dafür müssen Priorität haben. Nicht jeder Mensch ist gut zu Fuß unterwegs und kann mal eben mehrere hundert Meter laufen, wenn ein Weg über die Berliner Brücke nicht möglich ist. Außerdem muss bei der langen Bauzeit auch an Fanströme, beispielsweise bei Fußballspielen, gedacht werden. Diese werden ebenfalls über die Berliner Brücke zum Stadion gelenkt.“
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