Wohnungseinbrüche nehmen wieder zu

Zum ersten Mal seit sechs Jahren gibt es in vielen Bundesländern wieder deutlich mehr Wohnungseinbrüche.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Zum ersten Mal seit sechs Jahren gibt es in vielen Bundesländern wieder deutlich mehr Wohnungseinbrüche. Das geht aus einer Befragung des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" unter allen Landeskriminalämtern hervor.


Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sprechen einige Behörden von Steigerungen von über 30 Prozent im ersten Halbjahr 2022 - so etwa in Hamburg, Bremen oder Niedersachsen. Die meisten Bundesländer rechnen auch für die zweite Jahreshälfte mit einem klaren Zuwachs, auch wenn die Statistik noch nicht vollständig ausgewertet ist. Bundesweit waren die Einbruchszahlen während der Pandemie deutlich gesunken. "Die Menschen arbeiteten häufig von zu Hause, was für ein Einbrecher ein erhöhtes Entdeckungsrisiko bedeutete", so ein Sprecher der Hamburger Polizei gegenüber "Report Mainz".

Nun beobachte man wieder eine Zunahme an Einbrüchen. Trotzdem hat die Bundesregierung ein millionenschweres Förderprogramm eingestellt, das über viele Jahre stark nachgefragt war. Hauseigentümer und Mieter, die etwa ihre Fenster einbruchssicher machen wollten, konnten über die Kreditanstalt für Wiederaufbau bis zu 1.500 Euro Förderung beantragen, finanziert aus dem Etat des Bundesbauministeriums. Mehr als 60.000-mal wurde der Zuschuss laut KFW im vergangenen Jahr ausgezahlt - insgesamt 38,8 Millionen Euro.

Seit Sommer dieses Jahres können nun keine Anträge mehr gestellt werden. Die Fördermittel sind erschöpft und werden laut Bundesbauministerium auch nicht mehr aufgefüllt. "Im kommenden Jahr hat der Deutsche Bundestag einen anderen Förderschwerpunkt gewählt", sagte eine Sprecherin. Das Geld gehe jetzt in andere Bereiche, etwa in den Klimaschutz.

Aktualisiert, 09. Dezember 2022, 14:01 Uhr: In der ersten Version dieses Artikels wurde die wohnungspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Christina-Johanne Schröder zitiert, dass man keine Forderung vernommen habe, dass es des Produkts unbedingt noch bedarf. Ihr Büro teilte gegenüber regionalHeute.de telefonisch mit, dass man das von Report Mainz verbreitete Zitat, so nicht gegeben hätte. Wir haben den Text entsprechend nachträglich bearbeitet.


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