Zeitumstellung am Sonntag - Eine Abschaffung ist nicht in Sicht

An diesem Wochenende wird wieder von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Doch eigentlich sollte damit in diesem Jahr Schluss sein.

Am Sonntag wieder eine Stunde länger schlafen. Symbolbild
Am Sonntag wieder eine Stunde länger schlafen. Symbolbild | Foto: Anke Donner

Region. Am kommenden Sonntag wird die Uhr von der Sommer- auf die Winterzeit zurückgestellt. Doch eigentlich sollte die Zeitumstellung bis 2021 abgeschafft werden, oder? Eine Nachfrage bei der Deutschen Vertretung der Europäischen Kommission von regionalHeute.de zeigte, dass dies nicht so schnell gehen dürfte.



Schon im Jahr 2018 hatte die Europäische Kommission eine Abschaffung der saisonalen Zeitumstellung vorgeschlagen. Dafür müssen sich das Europäische Parlament und der Rat, der sich aus den Mitgliedsstaaten zusammensetzt, einigen. Das Parlament hatte bereits dafür gestimmt, jedoch würden sich die Regierungen nicht einig. Weder die deutsche noch die portugiesische Regierung hätten das Thema während ihrer Ratspräsidentschaft auf die Tagesordnung der zuständigen Minister gesetzt. Aktuell hat Slowenien den Vorsitz. Solange die Regierungen sich nicht einig werden, bleibe es daher beim Status quo.


Die Entscheidung der Mitgliedsstaaten sollte der Kommission bis April 2020 vorgelegt werden, damit die saisonale Zeitumstellung im Jahr 2021 abgeschafft werden kann. Das Europäische Parlament hatte am 26. März 2019 über diese Position abgestimmt und die gebilligt. Nun warte man darauf, dass der Rat seinen Standpunkt festlege.

Sommer- oder Winterzeit?


Die Frage, ob wir nun Sommer- oder Winterzeit behalten sollen, ist scheinbar noch nicht abschließend geklärt. Die Kommission selbst schlage keine permanente Sommer- oder Winterzeit in der gesamten EU vor. Vielmehr ziele der Vorschlag der Europäischen Kommission darauf ab, die saisonale Zeitumstellung auf koordinierte Weise zu beenden. Dabei soll die Entscheidung über die Anwendung der Standardzeit von den einzelnen Mitgliedsstaaten in Übereinstimmung mit der derzeitigen Praxis getroffen werden. Jedoch sei es dabei wünschenswert, dass diese Entscheidung in abgestimmter Weise getroffen werde, so die Deutsche Vertretung der Europäischen Kommission weiter. So sei es auch das Ziel, ein koordiniertes Vorgehen bei der Festlegung von Zeitzonen im Einklang mit einem Binnenmarktkonzept beizubehalten und eine Fragmentierung zu vermeiden.

Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt?


Sommerzeitregelungen haben in den meisten EU-Mitgliedstaaten eine lange Tradition. Viele davon würden bis in den Ersten und Zweiten Weltkrieg zurückgehen oder aber bis zur Ölkrise in den 1970er Jahren. Ziel der Einführung sei es damals gewesen, Energie zu sparen und mit den jeweiligen Nachbarländern gleichzuziehen.

Weil jedoch das Datum, an dem die Uhren umgestellt wurden, von Land zu Land unterschiedlich war, kam es zu Problemen im Binnenmarkt, insbesondere im Verkehrs- und Energiesektor, die sich aus einer unkoordinierten Anwendung der Zeitumstellung im Laufe des Jahres ergeben würden. So seien schrittweise europäische Maßnahmen zur Harmonisierung des Datums der Umstellung eingeführt worden.


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