Zu viele Ausfälle: Echtzeit-Anzeiger an Haltestellen sollen abgeschaltet werden

Bei vielen Anzeigern hätten sich nach und nach Probleme mit der Hard- und Software ergeben, die vom Hersteller bisher nicht beseitigt werden konnten.

Die Anzeigen funktionieren nicht überall.
Die Anzeigen funktionieren nicht überall. | Foto: Alexander Dontscheff

Region. Mehr als 200 der Anzeigetafeln in der Region zeigen nichts mehr an. Deshalb sollen künftig die Tafeln an vielen Haltestellen abgeschaltet werden, berichtet der Regionalverband Großraum Braunschweig, der die Koordination für dieses regionsweite Projekt übernommen hat.



Die Beschaffung der digitalen Anzeigetafeln wurde in zwei geografische Gebiete aufgeteilt. Zum einen auf die Gebiete der Stadt Braunschweig mit der Gemeinde Cremlingen (rund 240 Anzeiger) und auf die weiteren 20 teilnehmende Städte wie Wolfsburg und Salzgitter sowie weitere Kommunen in den Landkreisen Wolfenbüttel, Peine, Helmstedt, Gifhorn und Goslar (rund 210 Anzeiger).

In den meisten Kommunen sind die Echtzeit-Anzeiger in den vergangenen zwei Jahren in Betrieb gegangen. Im Gebiet Braunschweig / Cremlingen würden die DFI nach wie vor ohne Probleme laufen. Bei den anderen Anzeigern hätten sich nach und nach Probleme mit der Hard- und Software ergeben, berichtet der Regionalverband weiter. Mal zeigten die Anzeiger gar nichts an, häufig flackerten sie stark oder die Schrift war gänzlich unlesbar. Für die Behebung der Probleme habe der Hersteller bis heute keine Lösung präsentieren können.

Anzeigen werden abgeschaltet


Deshalb werden künftig die sogenannten DFI (Dynamische Fahrgastinformationen) an Haltestellen abgeschaltet, wenn die Fehler nicht mehr von den Verkehrsunternehmen selber behoben werden können. „Die Anzeiger sind mit einer komplexen Hard- und Software ausgestattet, deshalb müssen wir Verkehrsunternehmen uns auf den Hersteller verlassen können, dass diese Technik funktioniert“, erläutert Anne Sagner, Geschäftsführerin der Stadtbus Goslar GmbH. Entsprechend enttäuscht seien die Verkehrsunternehmen, dass diese Infrastruktur vielen Fahrgästen jetzt nicht angeboten werden
könne. „Nur, wenn Angebot und Qualität stimmen, werden Menschen bereit sein, ihr eigenes Auto stehen zu lassen und mit Bus und Bahn zu fahren“, ist Sagner überzeugt.

Wahrscheinlich wird es für die mehr als 200 nicht funktionsfähigen DFI eine neue Ausschreibung für die Beschaffung und Installation geben müssen. Für Verbandsdirektor Ralf Sygusch stellt fest: „Es bleibt eines unserer wichtigsten Digital-Projekte und wir sind bestrebt, unseren Fahrgästen in der gesamten Region so schnell wie möglich zuverlässige Informationen anzubieten. Durch die positiven Erfahrungen mit den DFI in Braunschweig und Cremlingen sehen wir uns insgesamt auf einem guten Weg

Informationen in Echtzeit


Das Echtzeit-Projekt in der Region hat das Ziel, den Fahrgästen Informationen in Echtzeit anzubieten, wann Busse und Stadtbahnen minutengenau kommen. Damit soll die Fahrgastinformation weiter verbessert und die Qualität im ÖPNV gesteigert werden. Dabei sollen diese Informationen nicht nur in der App, in der Fahrplanauskunft und in den Fahrzeugen angezeigt werden, sondern auch direkt vor Ort an vielen Haltestellen.

Das gesamte Projekt wurde in zwei große Teilprojekte gegliedert. Ein Teilprojekt umfasste alle Echtzeit-Informationen und die damit verbundene Technik in den Bussen, ein anderes umfasste die Beschaffung von mehr als 450 sogenannten dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern (DFI). Insgesamt haben sich 22 Projektpartner - 19 kommunale Auftraggeber und drei Verkehrsunternehmen - zusammengeschlossen, um DFI-Anzeiger zu beschaffen. Schwerpunkt der Ausstattung sind aufgrund der Fördervoraussetzungen die städtischen Räume, aber auch im suburbanen und ländlichen Raum wird die Fahrgastinformation durch das Echtzeitprojekt verbessert. Durch die Ausstattung jedes DFI-Anzeigers mit einem Text-to-Speech-Modul zur Sprachausgabe wird die Barrierefreiheit für sehbehinderte Fahrgäste gestärkt.


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