Zu wenig Blutspenden - Lage könnte sich noch verschlimmern

Schon jetzt hat das DRK zu wenig Blutpräparate. Corona und die Energiekrise könnten die Lage jetzt noch verschlimmern.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Panknin

Niedersachsen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kann aktuell nicht mehr alle Anfragen von Krankenhäusern nach Blutpräparaten bedienen. In Niedersachsen liegt das Spendeaufkommen im Oktober ganze 15 Prozent hinter dem Soll. Für den bevorstehenden Winter befürchtet man jetzt sogar noch einen weiteren Rückgang. Das teilt der Blutspendedienst des DRK auf Anfrage von regionalHeute.de mit.



"Die Spendeterminplanung ist auf den zu erwartenden Bedarf ausgerichtet. Die Blutpräparate sind nur bedingt haltbar, so dass wir keine großen Lagerbestände aufbauen können. Infolgedessen kommt es bei Rückgängen im Spendeaufkommen schnell zu Versorgungsengpässen", sagt Pressesprecher Markus Baulke. Für eine Versorgungssicherheit über alle Blutgruppen benötige man einen Lagerbestand von 10.000 Präparaten, liege aktuell jedoch nur bei 8.000.

Weiterer Rückgang befürchtet


"Durch den zu erwartenden Anstieg der Zahl an Corona-Erkrankten, die temporär für die Blutspende ausfallen, befürchten wir einen weiteren Rückgang im Spendeaufkommen", verdeutlicht Baulke die heikle Situation. Zusätzlich könnte die herrschende Energiekrise die Situation noch verschärfen. "Eine Auswirkung der Energiekrise ist die Absenkung der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden. Arzneimittelrechtlich müssen wir in den Spenderäumen eine Mindestraumtemperatur sicherstellen. Wir streben hier eine Temperatur von mindestens 17 °C an. Im Hinblick auf den kommenden Winter ist es nicht auszuschließen, dass es in einigen Gebäuden schwierig wird, diese Temperatur zu erreichen", so Baulke.

Problematisch könnte es werden, wenn Gebäude und Liegenschaften in den Ferien und an den Wochenenden nur auf "Temperatur gehalten werden". Derzeit überprüfe man alle problematischen Spendelokale und versuche Terminabsagen oder Terminabbrüche zu vermeiden. Eine größere Zahl von Blutspendeterminen aus diesem Grund abzusagen, würde die angespannte Situation in der Blutversorgung zusätzlich gefährden.

Hier kann man Blutspenden


Täglich 2.300 Blutspenden benötige man derzeit in Niedersachsen und Bremen. Das DRK ruft Blutspender, aber auch potentielle Erstspender auf, die Spendeterminangebote in den kommenden Wochen wahrzunehmen. Für eine Blutspende bedarf es lediglich eine Stunde Zeit. Die eigentliche Blutspende dauert lediglich 10 Minuten. Alle Spendetermine in den jeweiligen Regionen findet man unter www.blutspende-leben.de.


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