Region. Dreiste Betrüger gaben sich am Donnerstag und Freitag telefonisch als Polizeibeamte aus und gelangten so an das Ersparte zweier Seniorinnen aus Lehre und Wolfsburg. Es entstand in beiden Fällen ein hoher Vermögensschaden. Dank einer Bankmitarbeiterin wurde eine erneute Geldübergabe verhindert. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.
Nach bisherigem polizeilichen Kenntnisstand gaukelten die falschen Polizeibeamten den Angerufenen zwei verschiedene Geschichten vor. Im Falle eine Seniorin aus Lehre gaben die vermeintlichen Polizisten am Telefon an, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei. Hierbei seien bereits zwei Täter festgenommen worden, zwei weitere seien jedoch flüchtig. Bei den festgenommenen Tätern sei eine Liste mit Adressen aufgefunden worden, auf welcher unter anderem die Adresse der angerufenen Person gestanden habe.
Wertgegenstände mitgenommen
Die falschen Beamten erklärten des Weiteren, dass man aufgrund dessen vermute, dass die beiden flüchtigen Täter nun auch bei der angerufenen Person einbrechen wollen würden. Deshalb gaben die Betrüger vor, die im Haushalt vorhandenen Wertgegenstände erfragen zu müssen. Die Seniorin vereinbarte daraufhin in gutem Glauben einen Termin mit einem angeblichen Polizisten zur Begutachtung der Wertgegenstände. Der unbekannte Mann traf kurze Zeit später bei ihr ein und gab an, ihre Wertgegenstände zu Dokumentationszwecken kurz fotografieren zu müssen. In dem Glauben, dass alles mit rechten Dingen zuginge, willigte die Rentnerin ein und händigte ihm die Gegenstände aus, woraufhin der Unbekannte mit dem Diebesgut verschwand.
Der Täter war etwa 1,70 Meter groß und mit einer grauen Mütze sowie schwarzer Alltagskleidung bekleidet. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung konnte die Person nicht angetroffen werden.
Kaution für den Neffen
Des Weiteren kontaktierten Betrüger am Donnerstagnachmittag eine Rentnerin aus Wolfsburg. Sie erzählten ihr, dass ihr Neffe einen Verkehrsunfall verursacht und dabei eine Frau überfahren habe. Die Seniorin solle nun eine hohe Summe als Kaution bezahlen, um ihren Neffen aus dem Gewahrsam herauszulösen.
Die völlig verängstigte Frau begab sich daraufhin sofort zu einer Bankfiliale, wo sie den geforderten Betrag abhob und später an eine unbekannte Person übergab, der sich als Polizeibeamter ausgab und das Geld bei ihr zuhause abholte.
Erneute Forderung
Am Folgetag erhielt die Frau einen erneuten Anruf, bei dem ihr die Betrüger mitteilten, dass die gestern gezahlte Summe nicht ausreiche und sie eine noch höhere Summe nachzahlen müsse. Da die Seniorin helfen wollte, machte sie sich erneut auf dem Weg zur Bank. Einer Bankmitarbeiterin kam die hohe Summe jedoch komisch vor, woraufhin sie die Polizei informierte und eine erneute Geldübergabe verhindern konnte.
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, solchen oder ähnlichen Anrufen Glauben zu schenken. Die Polizei fragt Betroffene nie telefonisch nach im Haushalt befindlichen Vermögenswerten, ebenso verlangt sie auch nicht die Herausgabe dieser Vermögenswerte. Auch werden seitens der Polizei niemals Geldbeträge als Kaution von Angehörigen gefordert. Im Zweifelsfall sollten Betroffene unbedingt Familienmitglieder oder Nachbarn hinzuziehen oder direkt die Polizei informieren.