Ab Januar: Wertstofftonne statt gelber Säcke

Die Müllsortierung soll für die Verbraucher einfacher werden. Allerdings bringt das auch eine Gebührenerhöhung mit sich.

von


Könnten bald zur Seltenheit im Stadtbild werden: die gelben Säcke.
Könnten bald zur Seltenheit im Stadtbild werden: die gelben Säcke. | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfenbüttel. Bei 17 Gegenstimmen hat sich der Kreistag in seiner Sitzung am heutigen Montag mehrheitlich für die Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne für Verpackungsabfälle und stoffgleiche Nichtverpackungen zum 1. Januar 2021 im Landkreis Wolfenbüttel entschieden. Diese soll bis auf wenige Ausnahmen die gelben Säcke ablösen. Allerdings bringt dies auch eine Gebührenerhöhung mit sich.


Die Verwaltung erwartet Mehrkosten in Höhe von rund 500.000 Euro, was durch eine Gebührenerhöhung von etwa 6 Prozent aufgefangen werden soll. Grund genug für die CDU-Fraktion, der Vorlage nicht zuzustimmen. "Die finanzielle Lage vieler private Haushalte ist derzeit aufgrund der Corona-Krise angespannt", betonte Uwe Lagosky. Eine Gebührenerhöhung komme da zum falschen Zeitpunkt. Man solle in drei Jahren die Sache noch einmal diskutieren. "Mit dieser unnötigen Kostenerhöhung schießen wir uns ein Eigentor", ergänzte sein Fraktionskollege Michael Wolff. Dieser warnte davor, einige Bürger könnten aufgrund der Kosten kleinere Tonnen anschaffen und den Müll illegal im Wald entsorgen.

Recyclingquote erhöhen, Ressourcen schonen


Dem widersprach SPD-Kreistagsabgeordneter Lennie Meyn. Der Landkreis müsse sich jetzt auf dem Markt positionieren und nicht in drei Jahren. Denn laut Vorlage soll sich der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel für den Zeitraum ab 2021 im Wettbewerb um die Stellung der Behälter für die geplante Wertstofftonne und den Behälterdienst sowie um die Abfuhr, die weiterhin 14-tägig erfolgen soll, bewerben. Außerdem werde durch die neue Tonne die Recyclingquote erhöht und die Ressourcen somit geschont.

In der neuen Tonne kann nicht nur wie bisher in den gelben Säcken Verpackungsmüll entsorgt werden, sondern eben auch Wertstoffe aus gleichem Material, die bislang eigentlich im Restmüll landen sollten. Daher betonte Landrätin Christiana Steinbrügge auch den praktischen Aspekt der neuen Tonne. "Die Müllentsorgung wird einfacher. Zudem gibt es keine aufgeplatzten Säcke mehr. Die Wertstofftonne schont also nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für saubere Straßen", so Steinbrügge.

Gemeinschaftstonnen möglich


Auf Antrag der FDP-Fraktion wurde die Vorlage um einen weiteren Punkt ergänzt. So soll es eine Informationskampagne für die Bürger geben. Vor allem die Frage "wo stelle ich die Tonne hin?" würde viele beschäftigen, erklärte Björn Försterling. Wie die Verwaltung betonte, soll es auch die Möglichkeit geben, dass sich mehrere Haushalte eine Tonne teilten. Im Innenstadtbereich von Wolfenbüttel könne man gegebenenfalls bei den gelben Säcken bleiben, wenn es keinen Platz für eine Tonne gebe.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Wolfenbüttel CDU FDP Abfall