Berlin. In den Ampel-Fraktionen werden Stimmen nach einem legalen Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien laut. "Der sichere und kontrollierte Gebrauch von Pyrotechnik kann ein Stadionerlebnis für alle steigern", sagte Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, der "Welt".
Eine legale Nutzung solle "in abgegrenzten Bereichen und durch qualifizierte Personen" möglich sein. Kollektivstrafen hätten kaum Einfluss auf das verbotene Phänomen. Pyrotechnik sei ein "Teil der lebendigen Fankultur", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses, Philip Krämer (Grüne). Er sieht zwar Gefahren durch die illegale Nutzung, hält jedoch eine "Debatte über einen verantwortungsvollen und sicheren Einsatz von Pyrotechnik" für sinnvoll, etwa im Rahmen der im Koalitionsvertrag vereinbarten Weiterentwicklung des Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit.
"Nichts undenkbar"
"Im Rahmen dieser Debatte halte ich auch eine Neuauflage der Diskussion über die Legalisierung von Pyrotechnik unter Einbeziehung der Fans, der Vereine, der Verbände als auch der Polizei für richtig", so Krämer. Auch die SPD will über legale Wege nachdenken: "Ich halte es nicht für undenkbar, mittels Pilotprojekten das legale Abbrennen von Pyrotechnik in sehr eng abgesteckten Grenzen zu erproben", sagte Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Eine Sprecherin des SPD-geführten Bundesinnenministeriums lehnte eine Legalisierung ab: "Mit dem Abbrennen von pyrotechnischen Erzeugnissen in Stadien sowie auf den Reisewegen zum Stadion gehen erhebliche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Fußballfans, Sicherheitskräfte, Polizei sowie Fußballspieler einher." Eine Legalisierung komme nicht in Betracht.
Der Deutsche Fußball-Bund sieht unterdessen einen hohen Abstimmungsbedarf für behördlich genehmigtes Abbrennen und Gefahren der Pyrotechnik.
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