Aus für das paläon? ver.di fordert Erhalt im bisherigen Umfang


Es droht eine vollkommene Stilllegung des gesamten Bildungsbereiches. Foto: Magdalena Sydow
Es droht eine vollkommene Stilllegung des gesamten Bildungsbereiches. Foto: Magdalena Sydow | Foto: Magdalena Sydow

Schöningen. Waren die Beschäftigten des Paläon in Schöningen noch voller Hoffnung, nachdem das Landesamt für Denkmalpflege angekündigt hatte, den Betrieb des paläon in Schöningen zu übernehmen, ist dieser Optimismus inzwischen Enttäuschung gewichen. Statt bisher 30 sollen dort noch fünf Beschäftigte arbeiten. Dies teilt die ver.di in einer Pressemitteilung mit.


„Wer ein lebendiges Museum will, wird es nicht durch drastische Kürzungen bekommen“, empört sich Dr. Frank Ahrens, Fachbereichssekretär bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Er sei sich mit den Beschäftigten einig: „Wir fordern, dass das paläon in seinem bisherigen Umfang erhalten bleibt.“

Noch 2018 besuchten allein 8.000 Schülerinnen und Schüler die Ausstellung. Diverse Veranstaltungen im und ums Haus seien ein Magnet für große und kleine Besucher gewesen, die in Zusammenarbeit mit aktiven lokalen Akteuren stattfanden und einen erheblichen Mehrwert für das kulturelle Leben in der Region darstellten. Doch schon zum 1. Juli 2019 habe die Vollbremsung bevor gestanden. Ahrens: „Es droht eine vollkommene Stilllegung des gesamten Bildungsbereiches!“

Kein neues Konzept, keine Veranstaltungsplanung


Auch Betriebsratsvorsitzende Jennifer Winter sei entsetzt: „Es gibt bis heute kein neues Konzept, wie die Inhalte des paläon zukünftig an Besucher vermittelt werden sollen. In den Stellenausschreibungen vom März 2019 findet sich kein Hinweis auf eine Weiterführung des außerschulischen Lernortes. Auch Veranstaltungsplanung wird nicht mehr erwähnt.“ Womöglich solle der Außerschulische Lernort über einen externen Dienstleister eingekauft werden. Woher dieser Dienstleister kommen solle und wie damit die Qualität der Bildung gewährleistet werden könne, sei völlig offen, so Winter.

Winter und die anderen Beschäftigten des paläon formulieren klare Forderungen: Eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung, um den Betrieb in seiner bisherigen Form sicherzustellen. Winter: „Nur das wird der einzigartigen Bedeutung der Schöninger Speere für das Wissen um die Geschichte der Menschheit gerecht.“


mehr News aus der Region