AWO-Bezirksverband: Für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege


Der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig Rifat Fersahoglu-Weber setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ein. Foto: AWO-Bezirksverband Braunschweig
Der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig Rifat Fersahoglu-Weber setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ein. Foto: AWO-Bezirksverband Braunschweig | Foto: AWO-Bezirksverband BS

Braunschweig/Berlin. Heute fand die Gründungsversammlung des neuen Arbeitgeberverbandes Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) in Berlin statt. Hintergrund ist die Tatsache, dass es bisher keinen übergreifenden Arbeitgeberverband für die Pflege gibt, in denen die verschiedenen Träger gemeinsam organisiert sind. Dies berichtet der AWO-Bezirksverband.


Die Gründung sei ein wichtiger Schritt, um sich innerhalb der Pflegebranche auf bessere Löhne für alle Beschäftigten zu einigen. "Diese Gründung ist zweifellos ein deutliches Signal an die Beschäftigten in den sozialen Berufen, deren Arbeit und Einsatz endlich die angemessene Anerkennung erfahren müssen, die ihnen zusteht“, betont der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig Rifat Fersahoglu-Weber. Die AWO habe den Prozess zur Gründung des Zusammenschlusses von Beginn an unterstützt und ihre Kenntnisse in den Entstehungsprozess eingebracht. "Es macht uns daher sehr froh, dass nun die Gründung erfolgt ist. Jetzt sollten natürlich zügig die weiteren Schritte folgen, damit es für die Betroffenen konkret wird“, fordert Fersahoglu-Weber.

Anerkennung für das Pflegepersonal


Als Vorstandsmitgliederseien auf der ersten Sitzung Ulrich Bauch (Bundesgeschäftsführer ASB) sowie Rüdiger Becker (Vorsitzender Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen) und Gero Kettler (Geschäftsführer Arbeitgeberverband AWO Deutschland) gewählt worden. Sitz des neuen Verbandes ist Berlin. "Die Hilfe für pflegebedürftige Menschen ist eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe und muss deutlich attraktiver werden. Der Zusammenschluss von ganz unterschiedlichen Pflegeanbietern zur BVAP zeigt, dass die Branche bereit ist, hierfür einen wichtigen Beitrag zu leisten“, erklärt Vorstandsmitglied Gero Kettler. Das Ziel des Verbandes sei der Abschluss eines Tarifvertrages für die Pflegebranche, dessen Inhalte sollen für alle Anbieter verbindlich werden. Hierfür wolle der Verband zeitnah Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft aufnehmen.

Die Inhalte des Tarifvertrages sollen durch die Sozialpartner in den nächsten Monaten ausgehandelt werden. Nach den angekündigten gesetzlichen Änderungen im Arbeitnehmerentsendegesetz (AEntG) soll ein Antrag beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales gestellt werden, um den Tarifvertrag auf die gesamte Branche zu erstrecken. "Wir wollen einen Wettbewerb, der über die Qualität der Arbeit geführt wird und nicht auf dem Rücken der Beschäftigten. Dies erreichen wir durch faire Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter in der Pflege. Darüber hinaus wäre ein gemeinsamer Tarifvertrag ein wichtiges Signal für attraktive Arbeitsbedingungen im Berufsfeld“, sagt Ulrich Bauch. Die Gründungsmitglieder der BVAP drängen außerdem darauf, dass die Refinanzierung von höheren Löhnen nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen erfolgt. "Die Politik ist in der Pflicht, hierfür ein zukunftsweisendes Konzept vorzulegen. Wir müssen eine Balance finden zwischen bezahlbarer Pflege und den berechtigen Interessen der Beschäftigten. Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen müssen vor Überforderung geschützt werden, etwa durch eine Deckelung der Eigenanteile“, ergänzt Vorstandsmitglied Rüdiger Becker.


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