Bahn hat weniger Schneepflüge als vor Privatisierung

Der Eisenbahn in Deutschland stehen heute deutlich weniger Schneepflüge zur Verfügung als in der Zeit vor ihrer Privatisierung.

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Winter bei der Deutschen Bahn (Archiv)
Winter bei der Deutschen Bahn (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Eisenbahn in Deutschland stehen heute deutlich weniger Schneepflüge zur Verfügung als in der Zeit vor ihrer Privatisierung. Nach eigenen Angaben unterhielt die Deutsche Bahn, die den Unterhalt des Schienennetzes verantwortet, im Jahr 2023 bundesweit 79 Schneeräumfahrzeuge, wie der "Spiegel" berichtet.


47 davon waren klassische Schneepflüge zum Räumen der Gleise, 32 Instandhaltungsfahrzeuge mit Räumtechnik. Zwar sind das mehr als vor 20 Jahren. 2004 gab es demnach bundesweit insgesamt 48 Schneeräumfahrzeuge. Doch langfristig schrumpfte der Bestand.

Ein Blick in ein privates Archiv über die Deutsche Reichsbahn zeigt, dass allein die Eisenbahn in der ehemaligen DDR in den Siebzigerjahren rund 110 Schneepflüge beschafft hatte. Hinzu kamen sechs Schneefräsen in den Achtzigerjahren. Die meisten dieser Fahrzeuge landeten im Bestand der Deutschen Bahn, wurden aber nach der Bahnreform stillgelegt. Die fehlenden Räumkapazitäten waren nach dem Schneechaos in Bayern erneut in die Kritik geraten.

Vielerorts fehlte es an Personal und Fahrzeugen. Strecken mussten tagelang gesperrt werden. Die Bahn gibt an, keine weiter zurückreichenden Zahlen über den Bestand zu haben. Kritik kommt aus der SPD.

"Das ist eben die Folge einer auf Profit getrimmten Bahn", sagte Bundestagsfraktionsvize Detlef Müller. "Eine peinliche Blamage."


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